Weiding.
Das Zwölfuhrläuten im Hörfunk des Bayerischen Rundfunks auf Bayern 1 und seit einigen Jahren auf dem Digitalprogramm BR-Heimat hat schon eine jahrzehntelange Tradition. Jeden Sonn- und Feiertag wird ein Gotteshaus quer durch den Freistaat mit geschichtlichen Hintergründen vorgestellt. Dazu läuten die Glocken dieser Kirche und laden bayernweit zur Andacht und zum Innehalten. Der Bayerische Rundfunk verzichtet sonn- und feiertags auf die Mittagsnachrichten und grüßt anstelle derer die Hörer mit einem fünfminütigen Glockengeläut.
Diese Ehre wird heuer am 2. Adventssonntag der Pfarrei Dalking, besonders der Marienkirche Weiding zuteil. Erstmals in der mittlerweile 60-jährigen Kirchengeschichte kommt das Zwölfuhrläuten auf Bayern 1 und BR-Heimat aus Weiding. Die drei großen Glocken stammen aus dem Jahr 1959, dem Erbauungsjahr des Weidinger Gotteshauses, die vierte kleine Glocke, die als Sterbeglocke zum Einsatz kommt, ist noch aus der alten Marienkapelle am Dorfplatz Weiding, die nach dem Neubau der Marienkirche Anfang der 1960er Jahre abgebrochen wurde. Alle Glocken haben eine eigene Inschrift, während die drei großen einst in der Glockengießerei Erding gegossen wurden, stammt die kleine aus Regensburg und ist genau 310 Jahre alt.
So manche Gemeindebürger werden sich wohl am Mittwoch-Vormittag gewundert haben, warum rund eine viertel Stunde lang die Glocken in vollem Klangumfang dauerhaft zu hören waren. Ein Tonaufnahme-Wagen des Bayerischen Rundfunks, Studio Franken, kam dazu nach Weiding und hat die drei großen Glocken professionell aufgezeichnet. Dazu waren im Garten hinter der Kirche zwei große Mikrofone aufgebaut, Tontechniker Andreas Häuber und Toningenieur Klaus Brand aus Nürnberg hatten die Aufnahmeleitung inne.
Zusammen mit interessanten Informationen sowohl zu Glocken als auch zum Gotteshaus ist das schöne Weidinger Geläut am Sonntag, den 8. Dezember mittags um zwölf Uhr sowohl auf Bayern 1 als auch auf BR Heimat zu hören. Das es sich um eine Marienkirche in Weiding handelt, ist es ein schöner Zufall, daß die Sendung auf den 8. Dezember, dem Marienfeiertag im Advent datiert wurde.
Die Sendung ist nicht nur bayernweit auf UKW und Digitalradio, sondern dank Internet weltweit zu hören. Während der Aufnahme waren auch der Verwalter der Kirchenkasse Franz Schönberger, Chronist Konrad Schreiner sowie die beiden Mesnerinnen Mariele Schönberger und Helga Meier anwesend. Bürgermeister Daniel Paul schaute ebenfalls vorbei, er hatte diesbezüglich den Kontakt zur zuständigen Redaktion des Bayerischen Rundfunks hergestellt. Nach getaner Arbeit gab es für die Weidinger gleich eine Erinnerungs-CD mit der soeben erstellten Aufnahme.