Döbersing.
Daß Jubilar Oskar Höcherl zu seinem 95. Geburtstag mit Pauken und Trompeten überrascht wurde, war vorhersehbar. Der allseits beliebte Döbersinger ist quer durch die Region musikalisch aktiv, und das bis zum heutigen Tag. Davon zeugte das volle Haus im Gasthof „Zum Türlinger“ in Thierling, wo er zusammen mit seiner Familie, Verwandten, den Vereinen, den vielen Musikanten und nicht zuletzt mit Vertretern von Pfarrei Dalking und Gemeinde Weiding sein hochbetagtes Wiegenfest feierte. Und er tat dies bei bester Gesundheit, stellte sich den ganzen Abend über immer wieder an die Seite von befreundeten Gesangskollegen, um gemeinsam zu singen und zu musizieren. Vor allem das beliebte Lied des Jubilars und seiner Ehefrau Fanny „Zum Beten geh i in die Berge“, intoniert von Manfred Hruby mit Gesang und Harmonie sorgte für eine besinnliche Stimmung im Saal. Neben den Vertretern des Oberpfälzer Volksliedkreises, die nicht nur Musik, sondern auch eine Laudatio mitgebracht hatten, kamen zu späterer Stunde auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schafberg, bei denen der Jubilar schon viele Jahre treues Mitglied ist. Seitens seiner Heimatgemeinde Weiding waren Bürgermeister Daniel Paul und Altbürgermeister Karl Holmeier gekommen, um Glückwünsche zu überbringen. Pfarrer Franz Merl und Seniorenclub-Chefin Jutta Weingärtner gratulierten Höcherl im Namen der Pfarrei Dalking und bedankten sich für die Verbundenheit und das musikalische Engagement bei vielen Seniorentreffen in der Gemeinde. Einen besonderen Gast durfte der Jubilar schließlich noch mit Claus Gerschütz und seiner Frau Sonja begrüßen. Gerschütz wurde in jungen Jahren von Höcherl aus dem brennenden Fahrzeug gerettet. Dafür sagte er seinem Schutzengel von Herzen Vergelt’s Gott.
Der ganze festliche Nachmittag und Abend wurde mit erstklassigen musikalischen Beiträgen bereichert und die Gäste unterhielten sich bestens. Auch Peter Kopp aus Runding hatte hier mit einer Gruppe Musikanten einen wesentlichen Anteil daran.
Der Jubilar wurde am 7. November 1927 in Loibling bei Roding geboren und wuchs mit seinen zwei Brüdern und einer Schwester auf dem elterlichen Hof auf. Er besuchte die Volksschule in Trasching und mußte nach der Schulzeit auch die schrecklichen Kriegszeiten erleben. Noch im November 1944 wurde er zur Wehrmacht nach Heilbronn eingezogen, kam nach Kriegsende in amerikanische Kriegsgefangenschaft nach Südfrankreich und bereits am 5. Dezember 1945 wieder nach Hause. Nach der Landwirtschaftsschule in Cham verschlug es ihn beruflich zur Firma Bosch ins württembergische Feuerbach bei Stuttgart, wo er achteinhalb Jahre tätig war. Kennengelernt hat er seine Frau Fanny einst in Roding.
Geheiratet wurde Ende Dezember 1955 im Standesamt Penting und in der Expositurkirche Trasching. Das Ehepaar schenkte den Kindern Gabi, Sandro und Axel das Leben. Nach der Hochzeit wurde in Bissingen im württembergischen Kreis Ludwigsburg ein Haus gebaut. Nach knapp neun Jahren wurde dort eine Gastwirtschaft übernommen. Diese Tätigkeit als Wirtsleute zog sich schließlich bis nach Ostbayern. Durch den Cousin der Ehefrau, Dr. Max Fischer kehrte das Paar 1967 zurück in die Heimat. Nach einer kurzen Zeit in Cham wurde am Schafberg ein neues Wirtshaus gebaut und im Februar 1969 eröffnet und bezogen. Nach 23 Jahren in der Grenzstadt Furth im Wald kauften beide 1990 in Döbersing ein neues Zuhause und sind seither mit Pfarrei Dalking und Gemeinde Weiding sehr verbunden. Vor allem Enkeltochter Simone hat ihre Oma und ihren Opa sehr ins Herz geschlossen und ist auch deren ganzer Stolz.