Weiding.
„Auf daß es ein echter Wohlfühlort für die Kleinsten der Gemeinde werde“. Mit diesen Worten nagelte Zimmerermeister Gerhard Aumer aus Weiding das mit weiß-blauen Streifen geschmückte Bäumchen an den Giebel der neuen Kinderkrippe. Die Gemeinde hatte zum Richtfest auf die Großbaustelle am Pfarrer-Spießl-Platz eingeladen und viele Gäste waren gekommen. Neben Mitgliedern des Gemeinderates mit 2. Bürgermeister Alwin Schlamminger und 3. Bürgermeister Christian Spindler waren auch Krippenleiterin Lisa Pongratz sowie die Mitarbeiter des Bauhofes seitens der öffentlichen Hand vertreten. In Sachen Firmen durfte Bürgermeister Daniel Paul allen voran den Baumeisterbetrieb Helmut Müller aus Döbersing begrüßen. Dieser ließ in den vergangenen Wochen den Baukörper aus dem Boden wachsen, sodaß nun mit dem Beginn der Zimmererarbeiten Richtfest gefeiert werden konnte.
Freudige Gesichter bei Klein und Groß
Den wichtigsten und traditionellen Part hatte jedoch am Montag die Zimmerei Holzbau Aumer aus Weiding. Firmenchef Gerhard Aumer hatte die passenden Worte zum Richtspruch mitgebracht. Er wünschte sich, daß es hier künftig viele freudige Gesichter gebe, sowohl bei den Kleinen als auch bei den Erwachsenen und Verantwortlichen dieser kommunalen Einrichtung. Angesichts der unmittelbaren Nachbarschaft zum Weidinger Gotteshaus wünschte er sich hier im Besonderen Schutz und Segen von höchster Instanz.
Zuvor oblag es jedoch dem Rathauschef, den bisherigen Baustellenverlauf kurz Revue passieren zu lassen. Halbzeit sei gewiß noch nicht, meinte er eingangs schmunzelnd, doch die Zimmerarbeiten und das damit verbundene Richtfest seien zweifelsfrei ein markanter und bedeutender Streckenabschnitt auf dem noch fast einjährigen Weg zur Fertigstellung im Sommer 2024. Am Gründonnerstag habe man sich zum Spatenstich getroffen, nun ein Viertel Jahr später dürfe man das Baufeld in einem völlig anderen Erscheinungsbild erleben. Das Gebäude sei in seinen Grundzügen größtenteils fertiggestellt, bald können neben den Installationsarbeiten auch die Putzarbeiten beginnen. Die Zimmerei Holzbau Aumer habe in der zurückliegenden Woche mit deren Arbeit begonnen, das Dach sei somit bald geschlossen, freute sich Paul.
„Mut“ zu diesem Großprojekt
Den Begriff „Mut“, so der Bürgermeister, müsse man auch im weiteren Baustellenverlauf an oberste Stelle setzen. Denn Mut brauche man auch weiterhin, diese herausfordernde finanzielle Maßnahme der Gemeinde Weiding stemmen zu können. Er dankte in diesem Zusammenhang den Mitgliedern des Gemeinderates, die hier bis zum heutigen Tag an einem Strang gezogen hätten. Seit 1977 liege die Kinderbetreuung in kommunaler Hand. Dies werde sich auch mit der neuen Krippe uneingeschränkt fortsetzen, bekräftigte das Gemeindeoberhaupt. Die Nachfrage nach Krippenplätzen sei groß. Viele junge Familien in Weiding freuen sich bereits auf diesen Hort für die Kleinsten. Auch die neue Photovoltaikanlage, die mit einer Größe von 85 kWp (Kilowatt-Peak, das Maß für die Leistung einer Photovoltaikanlage) auf dem neuen Dach entstehen wird, sei ein wichtiges Signal und Zeichen auf dem Sektor der erneuerbaren Energien. Durch den elektrischen Zusammenschluß mehrerer kommunaler Gebäude könne man hier in Sachen Eigenverbrauch deutlich Energiekosten sparen. Paul wünschte sich abschließend einen weiterhin unfallfreien Baustellenverlauf.
Lichtdurchflutete Räume
Mit den jüngst beauftragten Elektroarbeiten seien nun elf Gewerke vergeben, ließ Architekt Markus Weber die Gäste des Nachmittags wissen. Dies bedeute ein Auftragsvolumen von aktuell 60 Prozent. Weber blickte auf den aktuellen Baufortschritt und die bisher umgesetzten Arbeiten, die im April dieses Jahres ihren Anfang genommen hatten. Lichtdurchflutet könne man bereits jetzt den Baukörper und dessen Räume erleben. Der Architekt hatte aber vor allem Worte des Dankes mitgebracht. In der Hauptsache galt sein Dank der Gemeinde Weiding als Bauherr der großen Maßnahme. Man sei stets in enger Abstimmung, oft auf kurzem Wege. Auch dies sei wesentlich für einen zügigen Baufortschritt, hob er hervor. Auch das gute Miteinander mit der Firma Müller aus Döbersing, die mit dem Rohbau die zurückliegende Bauphase überwiegend prägte, ließ er nicht unerwähnt. Ziel sei es nun, die weiteren Gewerke Zug um Zug zu bewerkstelligen, um die Fertigstellung im kommenden Sommer entsprechend einhalten zu können. Aktuell liege man sowohl in Sachen Zeit als auch in Sachen Kostenberechnung und -planung sehr gut im Plan, so die zufriedene Feststellung Webers.
Eine Führung durch die Räume mit so manchen Erläuterungen zur künftigen Einrichtung durfte an diesem Abend freilich nicht fehlen. Unter den Gästen gab es hier viel zu fachsimpeln. Eine Brotzeit rundete diese Feierstunde in geselliger Runde ab.