Dalking.
Selbst zu kleinen Fachleuten und Experten sind am Freitag-Abend rund 50 Zuhörer geworden, die zum Vortragsabend über die filigrane Sanierung der Kirchhofmauer um Dalkings Pfarrkirche in den Mehrzweckraum gekommen waren. Und der Abend glich einer äußerst interessanten Schulstunde, bei der die Schüler gebannt den Ausführungen des Lehrers oder Referenten folgen. Ehrenbürger und Chronist Konrad Schreiner schlüpfte in diese Rolle und verstand es in besonderer Weise, den Gästen die aktuelle Baumaßnahme der Kirchenverwaltung Dalking in Wort und Bild vorzustellen und einen tiefen Einblick in die aufwendige Sanierung zu gewähren.
Mit Geld nicht zu bezahlen
Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz freute sich über das große Interesse, sie begrüßte nicht nur den Referenten und dessen Familie, sondern auch Vertreter aus Kirchenverwaltung, Pfarrgemeinderat, Gemeinde und Vereine quer durch alle Generationen. Auch Pfarrer Franz Merl, Diakon Alfred Dobler, Gemeindereferentin Silvia Fuchs sowie die Leiterin der Bauaufsicht, Architektin Barbara Wilnhammer aus Furth im Wald waren hier gerne gekommen und lauschten den Ausführungen Schreiners. Ein Vergelt’s Gott gab es für Thomas Meindl, der seitens der Erwachsenenbildung diesen Abend organisiert hatte. Mit Geld sei dies nicht zu bezahlen, was Weidings Ehrenbürger seit Jahren für die nachfolgenden Generationen schaffe, so Wutz eingangs. Die Vorfreude auf die im kommenden Jahr erscheinende Chronik sei groß, die Schriften Schreiners, der wie kein zweiter die Fähigkeit zur Aufarbeitung und übersichtlichen Darstellung der jeweiligen Themen besitze, seien echte Nachschlagewerke, stellte sie dankbar fest. Die Bauarbeiter empfanden dieses Begleiten durch Chronist und Autor Schreiner als Wertschätzung, denn ein derartiges Interesse sei nichts Alltägliches auf einer Baustelle, gab Wutz zu verstehen.
Wertvolle Info für Öffentlichkeit
Nachdem er kurz über den Hergang und die Initiative zur Erstellung der schon weit fortgeschrittenen Chronik eingegangen war, stieg Schreiner mit Bildern und einer Übersicht in diese Sanierungsmaßnahme der historischen Dalkinger Kirchhofmauer ein. Chronik und Vortrag sollen gleichsam einer wertvollen Information für die Öffentlichkeit dienen, um sich als Laie dem Ausmaß dieser zweifelsfrei zwingend notwendigen Sanierung bewußt zu werden, so der Referent. Er ging in seinen Worten nicht nur auf die beteiligten Fachstellen und Firmen ein, er hob auch das Engagement der Kirchenverwaltung Dalking mit Pfarrer Franz Merl an der Spitze hervor, die hier die Fäden in der Hand haben. Mit einem kurzen Blick in die Frühzeit der Pfarrei Dalking und ihrer Gotteshäuser beleuchtete er in seinem Vortrag in der Hauptsache die historische Kirchhofmauer, die sich auf alten Bildern unverkennbar als Wehranlage mit dem alten Friedhof um die Pfarrkirche herum zeige. Mit diesen Eindrücken aus längst vergangener Zeit schlug er schließlich die Brücke zur Gegenwart und den verschiedenen Restaurationsschritten sowie den dazu notwendigen Techniken.
Wieder haltbar für lange Zeit
Ziel aller Beteiligten sei es gewesen, die ortsbildprägende Mauer über Generationen hinweg wieder haltbar und tragfähig zu machen. Die Statik mit zahlreichen Berechnungen und Untersuchungen im Vorfeld spielte hier bei allen Arbeitsschritten die entscheidende Rolle schlechthin, hob Schreiner hervor.
Und er verstand es, den Zuhörern das Verständnis und Begreifen dieser handwerklichen Arbeiten, verteilt auf sieben Bereiche und Schritte, auf einfache Art und Weise zu vermitteln. Die selbstredenden Bilder von den offenen und wieder neu verschlossenen Mauerfugen oder die großen Apparaturen zu den verschiedenen Bohrungen und Verpressungen taten dabei ihr Übriges, um den Vortrag zusammen mit den Ausführungen Schreiners als kurzweilig zu empfinden. Mit einem Blick zurück in das priesterliche Wirken von Pfarrer Erich Heitzer in den 1970er Jahren ging der Referent im letzten Teil auf den alten Gewölbekeller ein, der auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zu datieren ist.
Keller diente einst als Lagerraum
Mit Unterstützung von Xaver Schlecht wurde hier in den 1970er Jahren dieser Keller freigelegt und ein neuer Einstieg geschaffen. Er diente einst als Lagerraum, völlig aus dem Gestein herausgebrochen und am Ende mit einem Luftschacht versehen. Der Eingang befinde sich unmittelbar im Bereich der ebenfalls sanierten Treppe, südlich des 1935 erbauten Pfarrhofes, ließ Schreiner wissen. Abgerundet und vervollständigt werde die Chronik schließlich mit einer Übersicht über die Arbeiten und Maßnahmen in den Jahren 2016 bis 2018, in der Hauptsache die Außensanierung von Pfarrkirche, Kirchturm und Dach, so die Auskunft des Referenten. Mit Blick auf Pfarrer Franz Merl und einem besonderen Dank auch an die höchste Instanz, daß sämtliche Baustellen um das Dalkinger Gotteshaus bis dato unfallfrei vonstatten gingen, schloß Schreiner sein Referat.
Zusammen mit Meindl überreichte Wutz ein kleines Präsent und sagte Vergelt’s Gott für dieses einmalige Engagement. Ein großer Applaus der Zuhörer zeugte abschließend von der Wertschätzung für Weidings Ehrenbürger.