Weiding.
Nicht nur die Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2023 ist vom Neubau der Kinderkrippe geprägt gewesen, auch im Jahresrückblick des Bürgermeisters zog sich dieses Großprojekt am Pfarrer-Spießl-Platz wie ein Faden durch das kommunale Jahr Weidings. Vor Beginn dieser Hochbaumaßnahme war es jedoch notwendig, die alten Gebäude an Bahnhofstraße und Kirchplatz dem Erdboden gleich zu machen, so Paul eingangs. Die Firma Althammer war im Spätwinter emsig damit beschäftigt, den Schulhaus-Erweiterungsbau sowie die Turnhalle aus den 1970er Jahren und zusätzlich das alte Wohnhaus unmittelbar neben der Marienkirche abzubrechen. Er griff dabei nochmals die Zahlen und Kosten dieser Maßnahme im Hinblick auf die Preisentwicklung der vergangenen Jahrzehnte auf. 700.000 Mark habe diese Schulhauserweiterung samt Sporthalle einst gekostet, nun wurde es um umgerechnet 500.000 Mark, also 250.000 Euro wieder abgebrochen.
Startschuß am Gründonnerstag
Nach dem Spatenstich am Gründonnerstag 2023 konnte der Krippenneubau richtig loslegen, blickte der Rathauschef zufrieden zurück. Binnen weniger Wochen wuchs der Rohbau aus dem Boden, im Juli wurde Richtfest gefeiert und im August das Dach eingedeckt. Unmittelbar darauf folgte die Belegung der kompletten Dachfläche mit einer 85-Kilowatt Photovoltaikanlage, die künftig im Eigenverbrauch der Gemeinde und im internen Zusammenschluß kommunaler Einrichtungen viel Geld sparen helfe, so Pauls Blick in die Zukunft. Immer wieder sei auch der Bauhof viele Tage vor Ort gewesen, um so manche Tiefbaumaßnahme wie Kanalisation, Wärmeleitung oder Strom- und EDV-Infrastruktur von der alten Schule bis zum neuen Krippengebäude herzustellen. Auch die Ost-Fassade der alten Schule wurde völlig in Eigenregie durch die Bauhoftruppe neu gemacht, lobte er das Engagement der fleißigen Bediensteten. Er bat die Mitglieder des Gemeinderates, hier weiter an einem Strang zu ziehen, um im Sommer 2024 freudig der Fertigstellung der 24 Krippenplätze entgegengehen zu können.
Sonnenstrom von den Dächern
Das kommunale Jahr in der Chambtal-Gemeinde war jedoch nicht nur geprägt von dieser Daseinsvorsorge für die Kleinsten. Auch am Bau- und Wertstoffhof fanden und finden umfangreiche Arbeiten statt. Während am Recyclinghof für die Bediensteten endlich ein vernünftiger Aufenthaltsraum mit Sanitäranlagen geschaffen wurde, erfuhr auch das Bauhofgebäude und -areal eine Veränderung. Auch hier gibt es künftig Strom vom Dach, die Anlage konnte diesen Mittwoch in Betrieb genommen werden. 100 Kilowatt werden hier ins Netz voll eingespeist, ließ Paul dazu wissen. Im Westen des Geländes haben im Spätherbst ebenfalls die Tiefbauarbeiten begonnen. Hier entstehen Lagerboxen mit Überdachung für vielerlei Baumaterial. Die Mitarbeiter des Bauhofes seien das ganze Jahr über quer durch die Gemeinde unterwegs gewesen. In Gschieß und Walting wurden die Kinderspielplätze neu gestaltet und hergerichtet, die Zaunanlage am Sportplatz Walting wurde teils neu gemacht und dem „Energielandkreis Cham“ stand man bei deren Errichtung einer Doppel-E-Ladesäule bei der Chambtal-Grundschule mit Grabarbeiten und Hilfestellungen tatkräftig zur Seite. Der Landkreis Cham habe das langersehnte letzte Stück der alten B20 in der Ortsmitte Weiding neu asphaltiert, auch durch den Gemeindebauhof habe man so manche Ausbesserungen auf gemeindlichen Straßen vorgenommen, so der Rathauschef.
Personell bestens aufgestellt
Dies alles sei nur ein Ausschnitt aus dem vielfältigen Leben und vor allem dem umfangreichen Aufgabengebiet einer Kommune, so seine abschließende Feststellung. Wichtig sei das Personal, das sehr gut zusammenarbeite, um etwas vorwärts zu bringen. Quer durch die Bereiche der Gemeinde gab es auch im Jahr 2023 wieder so manch neue Gesichter. Mit Stefan Kolbeck und Christian Kolbeck erhielt beispielsweise der Bauhof zwei neue tüchtige Mitarbeiter. Mit Alwin Schlamminger an der Spitze sei diese Mannschaft schlagkräftiger denn je, stellte Paul dabei zufrieden und lobend fest. Auch im Rathaus gab es Neuzugänge und Veränderungen. Auch diese Mannschaft unter dem neuen Geschäftsleiter Andreas Engl sei sehr gut aufgestellt, zollte der Chef seinem Team Respekt. Denn Einzelkämpfer möchte er nicht sein, darum gelte der Dank dem gesamten Gremium und Personal für das gute Miteinander im zurückliegenden Jahr. 2024 könne man bereits auf zehn Jahre blicken, in denen er mit einem Teil des Gemeinderates nun schon zusammenarbeiten dürfe. Höhen und Tiefen gehören auch in der untersten politischen Ebene mit zum Tagesgeschäft, Lösungen habe man bisher immer gefunden, so der zuversichtliche Blick des Bürgermeisters ins neue Jahr. Dank den Vereinen konnte das Dorfleben nach den Entbehrungen der Corona-Jahre wieder gut belebt werden. Viele Aktivitäten und Veranstaltungen fanden im Jahresreigen 2023 statt und wurden auch von der Bevölkerung gut besucht und angenommen. Mit herzlichen Wünschen für die bevorstehende Weihnachtszeit und den Jahreswechsel schloß das Gemeindeoberhaupt seine Ausführungen. Ein Bilderreigen mit kurzer Moderation folgte abschließend. Ein Hingucker war der dreiminütige Zeitraffer, bestehend aus über 8.000 Einzelaufnahmen vom Baustellenverlauf der Kinderkrippe. Die beiden stellvertretenden Bürgermeister Alwin Schlamminger und Christian Spindler lobten die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Rathauschef und sagten ihm für seinen Dienst an der Spitze der Gemeinde Weiding Vergelt’s Gott.