Döbersing.
Sie hat stets ein Lächeln auf den Lippen und erfreut sich recht guter Gesundheit, trotz ihres hohen Alters. Ein Grund dafür ist sicherlich die liebevolle Pflege im Hause von Neffe Josef Koller und seiner Ehefrau Fanny in Döbersing. Denn dies läßt sie nicht unerwähnt, daß es ihr hier in Sachen Pflege an nichts fehlt.
Die Rede ist von der „Vogl Liesl“, wie sie in Weiding und darüber hinaus nahezu eine Jede und ein Jeder kennt. Und sie darf sich mittlerweile „älteste Gemeindebürgerin“ nennen. Zu ihrem besonderen Wiegenfest kam natürlich eine große Gratulantenschar, angefangen von der Familie sowie Freunden bis hin zu den Abordnungen von Pfarrei, Gemeinde und Vereinen.
Pfarrer Franz Merl und Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz bedankten sich bei der treuen Seele der Pfarrei Dalking und wünschten mit Blumen und einem Präsent weiterhin Gesundheit und Gottes Segen. Die „Liesl“ war einst treue Kirchgängerin in Weiding und in Dalking. So war es auch für Bürgermeister Daniel Paul eine Selbstverständlichkeit, ihr namens der Gemeinde Glück- und Segenswünsche zu überbringen. Vor allem die gemeindeeigene Marienkirche in Weiding war ihr zeitlebens ein großes Anliegen.
Durch die schriftstellerische Verbundenheit ihres Ehemannes Alois Vogl ist die Jubilarin auch schon Jahrzehnte mit dem Vereinsleben, besonders mit der Feuerwehr Weiding eng verbunden und hier überall treues Mitglied. Namens der Weidinger Floriansjünger waren Vorsitzender Christian Peinkofer und Kommandant Alwin Schlamminger ins Hause Koller gekommen, um mit einem geschnitzten Florian Glückwünsche auszusprechen. Seit 45 Jahren gehört die Jubilarin auch dem Obst- und Gartenbauverein an. Hier war es Vorsitzender Roswitha Spießl eine Ehre, herzlich zu gratulieren. Ebenso und nicht zuletzt überbrachte auch Seniorenchefin Jutta Weingärtner namens der Pfarrsenioren viele gute Wünsche. Denn die „Liesl“ war seit der Gründung des Seniorenclubs im Jahr 2001 stets ein gern gesehener Gast bei den regelmäßigen Veranstaltungen und Fahrten.
Am 10. März 1925 erblickte das Geburtstagskind in Zelz als Tochter der Eheleute Georg und Maria Fischer das Licht der Welt. Sie wuchs im kleinen Zelz auf, besuchte die Volksschule in Dalking und kam schon in jungen Jahren dorthin, um beim „Pfäfferer“ die Kinder ihrer ältesten Schwester zu behüten und im Haushalt und in der Metzgerei mitzuarbeiten. Nach dem Unglückstod ihres Vaters mußte sie mit 17 Jahren wieder zurück nach Zelz, um in der elterlichen Landwirtschaft fest mitzuhelfen. Ihren Ehemann Alois Vogl heiratete sie am 14. März 1950 unter Bürgermeister Josef Engl in Weiding. Die kirchliche Trauung fand kurze Zeit später in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Anfangs wohnte das junge Paar in der Dorfmitte Weidings beim „Ida“, erst 1952 konnte das neue Haus in der Mühlbachstraße in Weiding bezogen werden. Mit ärmlichen Verhältnissen betrieb die Familie damals eine kleine Landwirtschaft, mit 37 Jahren begann Elisabeth Vogl eine Beschäftigung bei der Firma Siemens in Cham, wo sie für die Fertigung von Relais zuständig war, wie sie sich noch heute gut erinnert. Mit dem Bus fuhr sie einst täglich in die Kreisstadt. 20 Jahre arbeitete sie dort im Schichtbetrieb. Sogar den Führerschein wagte sie noch Ende der 1950er Jahre, der ihr fortan eine große Hilfe war.
1987 verstarb ihr Ehemann Alois, der viele Jahre bei der Flurbereinigung gearbeitet hat. Anfang der 90er Jahre unternahm die rüstige Jubilarin einige weite Reisen, unter anderem an die Westküste Amerikas, nach Moskau oder nach St. Petersburg. Besonders wichtig ist ihr bis heute die sonntägliche Messe, die sie gerne im Fernsehen andächtig verfolgt.