Weiding.
Sie widmet sich mit viel Herzblut der Natur sowie der Tier- und Pflanzenwelt. Renate Mühlbauer seitens der Gartenbauabteilung des Landratsamtes Cham war zu Gast beim Obst- und Gartenbauverein der Gemeinde Weiding. Am Dienstag-Abend folgten hier zahlreiche Gäste der Einladung ins Gasthaus Feil, um in einem kurzweiligen Abend alle Aspekte zum Artensterben und einem Entgegenwirken zu erfahren. Und die Referentin verstand es in besonderer Weise, die Gäste des Abends aufzurütteln und für dieses Thema zu begeistern. Bürgermeister Daniel Paul oblag die Begrüßung. Er rief dazu auf, sich selbst bei der Nase zu fassen und einmal den eigenen Garten daheim zu betrachten, ob hier auch genug Lebensraum für Blumen, Sträucher und Insekten gegeben sei.
Innerhalb einer Stunde faßte Mühlbauer die Themen Artenrückgang, Blühflächen und Blumenwiesen zusammen und hatte dazu viele Bilder mitgebracht. Ein besonders erfreuliches Beispiel sei die langgezogene und breite Böschung beim Kindergarten Weiding. Hier blüht es nahezu das ganze Jahr über, die fleißigen Damen Maria Lankes und Anni Weingärtner seitens des OGV Weiding kümmern sich rührig und liebevoll um diesen Bereich. Dies sei ein sehr erfreuliches Beispiel, wie es sein sollte, freute sich die Referentin und hatte auch Fotos vom Gegenteil mitgebracht. In der Realität sehe man immer öfter Kies in den Gärten, was einer Pflanzenwelt keine Grundlage mehr bieten kann. Und der negative Kreislauf gehe weiter, auch die Insekten und Tiere hätten dann deutlich weniger Nahrung und Lebensraum. Blumen, Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen dienen als Heimat für unzählige Tiere, appellierte Mühlbauer und richtete den Wunsch an die Gäste, sich wieder für mehr Blühflächen und Blumenwiesen einzusetzen. Mit im Gepäck hatte sie jede Menge Blumensamen. Vor allem die Veitshöchheimer Bienenweide, eine fünfjährige Blumenwiese, die eigens entwickelt wurde, fand an diesem Abend viele Abnehmer. Hier seien über 40 verschiedene Wildkräuter enthalten, ließ die Fachfrau wissen. Und sie nannte weitere Vorzeigebeispiele aus dem Landkreis Cham. Es gebe eine unerschöpfliche Fülle an Möglichkeiten, diesem Artensterben entgegenzuwirken, stelle sie heraus und gab zusätzlich Tips zur Aussaat. Das Fazit des Abends war eindeutig: Mit diesem Vortrag wurde die Bedeutung der heimischen Tier-, Insekten- und Pflanzenwelt auf besonders anschauliche Art und Weise ins Bewußtsein gerufen und die Gäste nahmen die angebotenen Blumensamen gerne an, um sich hier selbst zu engagieren und einzusetzen. Ganz gemäß dem Leitsatz, der am Ende des Referats stand „Wenn Du willst, daß sich etwas bewegt, dann sei der Motor!“ OGV-Vorsitzende Roswitha Spießl sagte ein herzliches Vergelt’s Gott und bedankte sich mit einem Blumenkörbchen für diesen interessanten Vortragsabend.