Dalking.
Es war zweifelsfrei eine der größten und zukunftsweisendsten Entscheidungen der letzten Jahre und Jahrzehnte und ein Meilenstein schlechthin. Nach mehrmaligen Treffen, Gesprächen und Verhandlungen konnte der Gemeinderat Weiding im September 2017 über ein Vertragswerk mit dem Bayernwerk aus Schwandorf abstimmen, das die erstmalige Anbindung der Chambtal-Kommune ans Erdgasnetz beinhaltete. Mit rund 30 unterschriebenen Netzanschlußverträgen war man einst gestartet. Ziel war damals die Anbindung der Ortschaft Weiding aus Arnschwang kommend mit einem Hauptstrang bis in die beiden Gewerbegebiete im Westen des Dorfes. Was sich in den letzten beiden Jahren daraus entwickelt hat, läßt sogar die Vertreter des Bayernwerks staunen. Der Ausbau hat in Weiding ein im Vorfeld nicht erkennbares positives Ausmaß angenommen. Zwischenzeitlich sind ein Großteil der Straßen Weidings erschlossen, aus den einst 30 Anschließern wurden über 150. Und der Ausbau im Dorf Weiding selbst geht in wenigen Wochen weiter und wird im Frühsommer seinen Abschluß finden.
Nahezu ganz Dalking wird erschlossen
Mit einem Anschluß Dalkings, dem zweitgrößten Ort der Chambtal-Kommune und einer damit verbundenen Querung der Bundesstraße 20 hatte damals keiner zu denken gewagt. Doch bald wird auch in Dalking die Gasflamme lodern. Nach mehreren Gesprächen und Verhandlungen mit den Verantwortlichen des Bayernwerks konnte nun dem Gemeinderat diese Entscheidung vorgelegt werden. Geplant ist eine Erschließung binnen zwei Jahren und zwar für nahezu die komplette Ortschaft. Der Gemeinderat Weiding stellte in der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung am vergangenen Donnerstag nun die Weichen für die Erschließung Dalkings mit diesem neuen Energieträger. Und daß der Gemeinderat hier einstimmig diesem neuen Vertragswerk zustimmte, gibt diesem Beschluß eine noch gewichtigere Bedeutung. Rund 300.000 Euro beträgt die Zuzahlung der Gemeinde Weiding, verteilt auf drei Jahre, das Bayernwerk investiert über eine halbe Million. Denn hier geht man nun von einer ganz anderen Grundlage aus. In Weiding waren es die großen Gewerbebetriebe, die eine Wirtschaftlichkeit erst möglich machten. In Dalking fehlen diese zwar, doch rechnen die Verantwortlichen auch hier mit einer hohen Anschlußquote. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Gemeinderat am Donnerstag eine weitere zukunftsweisende Entscheidung fällte.
Neues Breitband-Förderprogramm
Dalking soll ins neue bayerische Förderprogramm zum Glasfaserausbau bis in jedes Haus. Vorrangig ist hier, sämtliche Förderregularien genau zu beachten. So war die erste Beschlußfassung, ein neues qualifiziertes Markterkundungsverfahren für die gesamte Gemeinde auf den Weg zu bringen. Beauftragt damit wurde die Firma Breitbandnetwork GmbH aus Cham. Sobald hier die Ergebnisse vorliegen, wird sich das Gremium mit den weiteren Schritten befassen. Denn im neuen Förderprogramm (Gigabit-Richtlinie) werden nun auch Anschlüsse gefördert, die bereits via Kupfer eine Leistung von 30 MBit/s erreichen. Das Kupferkabel, das in einigen Dörfern der Gemeinde aktuell noch die letzte Meile zu den Hausanschlüssen bildet, soll über kurz oder lang komplett durch das Glasfaserkabel ersetzt werden. Dalking wird also in den nächsten beiden Jahren in Sachen Tiefbau eine Großbaustelle. Um die Bewohner und potentiellen Anschließer über weitere Details zur Anbindung der Ortschaft mit Erdgas, zu den geplanten umfangreichen Tiefbauarbeiten und auch Vertragsangelegenheiten näher zu informieren, wird im Frühjahr eine Veranstaltung mit Vertretern von Gemeinde und Bayernwerk in Dalking stattfinden. Bis dahin gibt es auch Näheres zur beabsichtigten Glasfasererschließung bis in jedes Haus. Eines stehe jedoch vorweg auch schon fest. Jeder Anschließer ans Gasnetz, der sich sofort bei der Erstverrohrung dafür entscheidet, erhält einen Sonderrabatt von 475 Euro brutto.
Vertrag ist schon unter Dach und Fach
Bürgermeister Daniel Paul und sein Vize Alwin Schlamminger machten sich noch am Freitag auf nach Schwandorf, um in den Räumen des Bayernwerks den Vertrag zur Anbindung Dalkings ans Erdgasnetz zu unterzeichnen. Der Leiter der Netzdienste Oberpfalz, Peter Ketterl sowie Martin Gierl, ebenfalls vom Netzbau Schwandorf, hießen die Gäste aus Weiding in der Zentrale des Bayernwerks herzlich willkommen. Gemeinsam unterzeichnete man das Vertragswerk und die Freude stand den Verantwortlichen ins Gesicht geschrieben, daß der Energieträger „Gas“ nun bald auch das zweitgrößte Dorf in der Gemeinde Weiding versorgen wird.
Über die weiteren Beschlußfassungen der Gemeinderatssitzung berichten wir in der nächsten Ausgabe.