Walting.
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die örtlichen Gemeinderatsmitglieder sowie Bürgermeister Daniel Paul halten auch in der Expositurgemeinde Walting den Volkstrauertag aufrecht. Zusammen mit Pfarrer Joseph Kata wurde dieser zwar erst eine Woche später, aber dennoch wieder in sehr würdiger Form begangen. Die Deutschland-Fahne vor dem Gotteshaus zeugte von diesem Gedenktag. Der Geistliche blickte in seinen Worten auf die Gründung dieses wichtigen Tages vor rund 70 Jahren zurück. Dieses Erinnern soll ein sichtbares Zeichen gegen die Verherrlichung des Krieges sein. Dabei spiele es keine Rolle, wo dieser Krieg rund um den Erdball stattfinde. Kata blickte dabei auch auf so manche Kriegsländer und Kriegsschauplätze, die unendlich weit weg scheinen, aber dennoch den Weltfrieden gefährden und Einfluß auf so Vieles nehmen.
Im Besonderen richte sich der Blick heuer jedoch auf die Ukraine, so Bürgermeister Daniel Paul in seinen nachdenklichen Worten am Ende der Meßfeier. Warum die Erinnerung an das Blutvergießen der beiden Weltkriege und der seither alljährliche Appell nach Frieden und Zusammenhalt in Europa an der politischen Führungsspitze Rußlands verhalle, sei allen unbegreiflich, so das Gemeindeoberhaupt. Ohne Rücksicht auf Menschenleben, auf Existenzen und Landesgrenzen werden hier völlig rechtswidrige Herrschaftsansprüche geltend gemacht. Negative Auswirkungen bis in den persönlichen Bereich spüren wir jetzt und sicher noch lange, so Paul. Dennoch müsse das Blutvergießen und die Zerstörung der Heimat in Osteuropa unverzüglich ein Ende haben. Der Rathauschef zitierte den einstigen deutschen Kanzler Helmut Schmidt, der es treffend formuliert habe. „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen“, sagte er einst.
Die alte Generation wisse noch, was es bedeutet hat, im Kriegszustand den Alltag zu bestreiten. Die junge Generation dagegen kenne nur Wohlstand, Frieden und in so vielen Bereichen Selbstverständlichkeit. „Möge dieses Gedenken mit göttlicher Gegenwart gesegnet sein, damit wir in Deutschland nie wieder Krieg haben und auch bei unseren Nachbarn in der Ukraine bald die Waffen schweigen“, so Paul am Ende seiner Ausführungen.
Draußen vor dem Kriegerdenkmal der einstigen Gemeinde Walting wurde ein Blumengesteck niedergelegt. Der Priester segnete das Mahnmal mit Weihwasser und Gebeten, Organistin Regina Müller intonierte das Lied vom Guten Kameraden und die Kameraden der Feuerwehr hielten mit Fackeln Mahnwache.