Weiding.
Bevor man über Freiflächen-Photovoltaikanlagen diskutiert und entscheidet, müsse man als öffentliche Hand zuerst einen Blick auf die freien kommunalen Dächer richten. Dies war die Botschaft, mit der sich am Mittwoch-Abend der Gemeinderat Weiding in einer Für- und Wider-Diskussion befaßte. Hierzu hatte das Gremium Elektrofachmann Andreas Meingast aus Dalking zu Gast, der alle Möglichkeiten für den Bauhof Weiding und den benachbarten Wertstoffhof aufzeigte und sich hier in der Hauptsache mit der im Volksmund genannten „Volleinspeisung“ auseinandergesetzt hat. Da am Bauhof tagsüber nur wenig Stromverbrauch zu verzeichnen sei, komme der „Eigenverbrauch“ hier nicht zu tragen, war man sich schnell einig. Dennoch verursache so eine Anlage nicht unerhebliche Kosten in Sachen Umsetzung, die sich auf Jahre gesehen jedoch amortisieren werde. Unter Berücksichtigung aller aktuellen Rechtsgrundlagen und natürlich auch mit dem Blick auf die Zinsentwicklung könne man zum Stand heute annehmen, daß sich so eine große Anlage auf dem Bauhof-Dach binnen 15 Jahre abbezahlt hätte, ließ Meingast den Mitgliedern des Gemeinderates wissen. Bürgermeister Daniel Paul bedankte sich herzlich für die Ausführungen des örtlichen Fachmannes.
Kreiswerke mit ins Boot
Bevor man ein Leistungsverzeichnis auf den Weg bringt, soll nun ein Vor-Ort-Termin mit den Verantwortlichen der Kreiswerke – Eigentümer des benachbarten Wertstoffhof-Gebäudes – stattfinden, bei dem man auch im Beisein des Bayernwerks die Möglichkeiten und ein Konstrukt zur Umsetzung im Detail besprechen könne. Eine große Trafostation des Bayernwerks befindet sich direkt auf dem Gelände des Bauhofes Weiding. Der Gemeinderat Weiding wird sich dann erneut mit diesem Thema, das aktuell in aller Munde ist, wieder befassen und auseinandersetzen.
Weiter wurde die Hundesteuersatzung aus dem Jahr 2003 abgelöst und eine neue beschlossen. Die von der Verwaltung vorbereitete Mustersatzung wurde in zwei wesentlichen Punkten abgeändert. Der Steuersatz wurde moderat angehoben und beträgt ab Januar kommenden Jahres 30, 40 und 50 Euro für den ersten, den zweiten und jeden weiteren Hund. Ein Passus, der ausführlich diskutiert und erläutert wurde, behandelte die Steuerermäßigung für das Halten von Hunden auf Einöden. Bürgermeister Paul informierte das Gremium über die aktuellen Hundehalter, die von dieser Ermäßigung bis dato profitierten.
Keine Steuerermäßigung mehr
Die Mustersatzung spreche jedoch erst von einer Einöde, wenn das Wohngebäude mehr als 500 Meter von jedem anderen Wohngebäude entfernt sei. Da dies in der Gemeinde Weiding nicht zutrifft, wurde das Passus ersatzlos gestrichen. Dies bedeutet, daß es ab Januar 2024 keine Unterscheidung der Hundehalter zwischen Dorf und Einöde beziehungsweise Weiler mehr gibt. Alle zahlen dann den gleichen Steuersatz. Die alte Satzung aus dem Jahr 2003 wird Ende des Jahres aufgehoben. Die Gemeinde wird darüberhinaus kurzfristig Hundekot-Beutel anschaffen, die im Rathaus unentgeltlich erhältlich sein werden. Die Verunreinigung von Böschungen und Grünstreifen entlang gemeindlicher Wege sei immer wieder ein großer Stein des Anstoßes. Die Gemeinde appelliert an alle Hundehalter, hier entsprechend Rücksicht zu nehmen, so die Botschaft aus dem Ratsgremium.
Gewerbliche Bauten
Bauanträge und Genehmigungsfreistellungen beschäftigten den Gemeinderat ebenfalls am Mittwoch. So gibt es gewerbliche Baumaßnahmen in der Dalkinger Straße in Weiding mit der Erweiterung einer Lagerhalle sowie eines Materiallagers und einer Instandsetzung der Werkstatt nach einem Brandschaden. Auch in der Rußmühlstraße in Döbersing gibt es bauliche Veränderungen in Sachen Versetzen einer Lagerhalle für Baustoffe sowie Erweiterung um ein Büro und eine Brandwand. Eine Genehmigungsfreistellung zu einem Wohnhaus im Baugebiet „Europaallee“ wurde zurückgestellt, da bauleitplanerische Details kritisch gesehen werden und diese bis zur nächsten Gemeinderatssitzung einer Klärung mit Planer und Bauherrn bedürfen. Zur neuen Kinderkrippe am Pfarrer-Spießl-Platz gab es eine kleine Vergabe von zwei Türen und einem Fenster für das Mehrzweck- und Technikgebäude im Osten des Krippenneubaus. Hier wurde die Firma Rolladen Braun mit einer Investition von 5.500 Euro brutto beauftragt.