Weiding.
Der Vorsitz der Jagdgenossenschaft Weiding bleibt in „Rettenhofer“ Hand. Sowohl der bisherige Jagdvorsteher Josef Schönberger und der am Dienstag-Abend neu gewählte Vorsitzendende Hans Jürgen Rohrmüller stammen aus dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Weiding. Einstimmig schenkten ihm die Jagdgenossen das Vertrauen. Sein neuer Stellvertreter ist Karlheinz Bachmeier aus Weiding. Er löst in seiner Funktion den bisherigen Vizevorsitzenden Josef Breu ab.
Zuvor oblag es jedoch Bürgermeister Daniel Paul, durch die Tagesordnung zu führen. Wie auch in Pinzing (wir berichteten) konnte in Weiding seit drei Jahren keine Neuwahl stattfinden. Somit lag die Verantwortung als „Not-Jagdvorstand“ bei Gemeinde und Bürgermeister. Diese Situation galt es nun wieder zu beenden und eine reguläre Wahl mit dem Ziel einer neuen Vorstandschaft durchzuführen. Bereits im Vorfeld der Versammlung am Dienstag traf man sich zweimal in kleiner Runde, um den Abend vorzubereiten. Zusätzlich holten die Jagdgenossen Anton und Monika Zwicknagl in deren Funktion als Jagdpächter mit ins Boot, um die Jahresversammlung gleich mit dem traditionellen Rehessen zu verbinden. So galt der Gruß des Gemeindeoberhaupts neben den Jagdgenossen und der bisherigen Vorstandschaft auch der Familie Zwicknagl sowie der Küche des Gasthauses Feil.
Jagdkarte aus dem Jahr 1923
Hier konnte man ein schönes Datum verkünden beziehungsweise feiern. Die Zwicknagls hatten eine historische kleine Jagdkarte mitgebracht, die den Beginn der Jagdpacht im Jahre 1923 belegt. Somit ist die Familie Zwicknagl, aufgeteilt auf mehrere Generationen, seit genau 100 Jahren als Jagdpächter im Revier Weiding unterwegs. Schriftführer Karl Holmeier informierte die anwesenden Jagdgenossen über die letzte Jahresversammlung im April 2019 und die beiden internen Zusammenkünfte vor wenigen Wochen. Kassier Josef Engl faßte die Jahre 2019 bis 2022 zusammen und gab einen Überblick über die Finanzen der Weidinger Jagd. Die Kassenprüfer Reinhold Schönberger und Johann Prasch bescheinigten eine tadellose Buchführung. In seinem letzten Bericht als Jagdvorsteher faßte Josef Schönberger die 45 Jahre seiner Amtszeit kurz zusammen und hatte lobende Worte für seine jeweiligen Vorstandschaften mitgebracht. Die Zusammenarbeit bezeichnete er als stets vertrauensvoll und sehr gut (siehe eigener Bericht). Er übergebe nun sein Amt in jüngere Hände, so der scheidende Vorsitzende.
Wildunfälle rückläufig
Seitens der Jagdpacht ließ Anton Zwicknagl die Gäste wissen, daß die Zahl der Wildunfälle aktuell rückläufig sei. Quer durch die gesamte Hegegemeinschaft sei es zunehmend schwierig, den Abschußplan zu erfüllen. Aktuell sei am Zelzer Bach im Bereich Weiding-Nord ein Luchs gesichtet worden, der das Rehwild verschrecke. Neben ein paar Wildschweinen mit radioaktiver Belastung sei vor allem die Gänseplage im Bereich des Chambtals ein schwieriges Thema, bedauerte er. Seit drei Jahren fanden pandemiebedingt keine Treibjagden mehr statt, informierte der Jagdpächter abschließend. Er zollte dem scheidenden Vorsitzenden Schönberger seinen höchsten Respekt für diese lange Zeit an der Spitze der Jagdgenossenschaft Weiding und sagte Vergelt’s Gott für die gute Zusammenarbeit.
Rathaus-Verwaltungsfachwirt Andreas Engl hatte die Neuwahl für die Wahlperiode 2023 bis 2028 vorbereitet und leitete diese zusammen mit Bürgermeister Paul.
Das Ergebnis im Einzelnen:
Hans Jürgen Rohrmüller, Jagdvorsteher;
Karlheinz Bachmeier, stv. Jagdvorsteher;
Helmut Schönberger und Reinhold Haller, Beisitzer;
Josef Engl, Kassier;
Karl Holmeier, Schriftführer;
Reinhold Schönberger und Johann Prasch, Kassenprüfer;
Darüberhinaus wurde die Neuwahl der Maschinengemeinschaft Weiding, die seit Jahrzehnten eng mit der Jagdgenossenschaft verbunden ist, durchgeführt.
Auch hier wurden die beiden bisherigen Vorsitzenden Josef Schönberger und Josef Breu durch eine junge Truppe abgelöst.
Stefan Breu, 1. Vorsitzender und Kassier Maschinengemeinschaft;
Christian Schönberger, stv. Vorsitzender Maschinengemeinschaft;
Reinhold Schönberger und Johann Prasch, Kassenprüfer Maschinengemeinschaft;
Der neue Vorsitzende Rohrmüller führte durch den Rest der Tagesordnung. Nach der Neuwahl galt es abschließend, über die Verwendung des Jagdpachtschillings zu beraten.
So entschieden die Mitglieder einstimmig, die schöne und seit vielen Jahren beschlossene Tradition zur Verwendung des Jagdpachtschillings auch im Jahr 2023 entsprechend fortzuführen. So bekommen die Maschinengemeinschaft Weiding in diesem Jahr 1.000 Euro Zuwendung und die gemeindeeigene Marienkirche 2.000 Euro aus der Jagdkasse. Rohrmüller bedankte sich für das Vertrauen und appellierte an die Jagdgenossen, weiterhin an einem Strang zu ziehen.
