Dalking.
Es war eine Premiere – und das Fazit lautet Gelungen. Seit 2015 übernimmt alljährlich eine Urlaubsvertretung die Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft Dalking-Gleißenberg und erstmals wurde heuer zu einem Vortragsabend in Wort und Bild eingeladen. Pfarrer Prof. Dr. Jozef Turkiel, der heuer schon zum zweiten Mal die priesterliche Vertretung in Dalking und Gleißenberg übernimmt, erzählte den Gläubigen am Montag-Abend im Mehrzweckraum viel Interessantes über seine polnische Heimat. Zusammen mit Bürgermeister Daniel Paul hatte er diesen Bildervortrag vorbereitet und zusammengestellt. Und die Überraschung für den sympathischen Geistlichen war groß, denn der Mehrzweckraum konnte die vielen Besucher kaum fassen. Rund 70 Pfarrangehörige beider Pfarrgemeinden waren gekommen, um etwas aus der fernen Heimat des Urlaubspfarrers zu erfahren. Unter ihnen waren auch Diakon Alfred Dobler und Altbürgermeister Karl Holmeier. Bereits im Vorfeld waren Frauenbund und Pfarrgemeinderat Dalking aktiv, um den Mehrzweckraum dementsprechend vorzubereiten und die Gäste mit Getränken zu versorgen. Vize-Pfarrgemeinderatssprecher Hans Macht oblag die Begrüßung. Auch ihm stand die Freude über das volle Haus ins Gesicht geschrieben. Er freue sich, daß so viele Gläubige dem Priester aus Polen heute die Ehre zu diesem Vortragsabend gegeben hätten und dankte seinen Helfern für die Vorbereitungen.
Die darauffolgende Stunde gehörte schließlich Pfarrer Jozef Turkiel selbst, der in seinen Worten einen großen Bogen von den Kirchen seiner Heimatpfarrei bis hin zum dortigen pfarrlichen Leben spannte. Der Bilderreigen umfaßte aber nicht nur Aufnahmen aus seiner Heimat in Westpommern, sondern eingangs wurden auch einige politische Kartenausschnitte mit der Entwicklung der polnischen Geschichte gezeigt. Der Geistliche betreut eine Pfarrei in Westpommern zwischen Danzig und Stettin, rund 20 Kilometer südlich der Ostsee. Die Heimatpfarrkirche in Sulechówko ist dem Heiligen Märtyrer Andreas Bobola geweiht, dessen Gedenktag die Kirche am 16. Mai feiert. Dazu gehören noch zwei Filialkirchen, eine in Niemica und die zweite in Sierakowo. Während erstere an Mariä Himmelfahrt Patrozinium feiert, ist das Gotteshaus in Sierakowo der allerseligsten Jungrau Maria vom Rosenkranz geweiht. Bedrückende Bilder gab es zudem von den Ruinen eines alten deutschen Waldfriedhofes unweit der Pfarrkirche von Sulechówko. Und es war dabei nicht zu überhören, daß der Geistliche selbst viel Herzblut und Eigeninitiative in die Instandsetzung seiner Gotteshäuser stecke, denn mit der finanziellen Ausstattung stehe es in Polen nicht zum Besten, so der Priester. Besonders in der Pfarrkirche in Sulechówko habe er in den letzten Jahren 70 Bilder angebracht. Turkiel sagte von Herzen Vergelt’s Gott für das gute Miteinander und die herzliche Aufnahme hier in Ostbayern. Viel Applaus gab es im Anschluß an den kurzweiligen Vortrag und so manch einer suchte noch gerne das persönliche Gespräch mit dem zugänglichen Priester. Bürgermeister Daniel Paul war es schließlich noch ein Anliegen, den Gläubigen für die große Teilnahme zu danken. Man habe den Pfarrer aus Westpommern mittlerweile sehr ins Herz geschlossen, stellte er fest und wünschte sich ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Für die nächste Woche bevorstehende Heimreise wünschte er Pfarrer Turkiel gute Fahrt in Verbindung mit vielen schönen und bleibenden Eindrücken an den Aufenthalt in Dalking-Gleißenberg. Zur Erinnerung übergab er ihm das Glaswappen der Gemeinde Weiding.