Weiding.
Es war in der Tat ein etwas ungewöhnlicher Ort für eine Gemeinderatssitzung. Und es wird wohl auch einmalig bleiben. Am Donnerstag-Abend trafen sich die Mitglieder des Gemeinderates zu einer Besichtigung der neu renovierten und umgebauten Räumlichkeiten im Betriebsgebäude der Kläranlage Weiding. Anschließend setzt man die Tagesordnung sowohl öffentlich als auch nichtöffentlich an Ort und Stelle fort.
Bürgermeister Daniel Paul konnte dazu neben dem fast vollzähligen Gemeinderat auch die Klärwärter Josef Engl, Patrick Meier und Hans-Jürgen Rohrmüller begrüßen. Kläranlagenleiter Engl erläuterte dem Gremium die verschiedenen Umbaumaßnahmen in den zurückliegenden Jahren, angefangen von der Erneuerung von abwassertechnischen Anlagen bis hin zu den Neuerungen im Betriebsgebäude mit Austausch der Heizung sowie Verlagerung des Labors und dem Neubau der WC-Anlage. So ist seit rund einem Jahr die kostenintensive Elektroheizung Geschichte, in Eigenregie wurde eine Zentralheizung mit Gastherme und Erdgasanschluß hergestellt. Den Umbau des Labors vom bisherigen Standort im Büro zu einem freien Raum, der an die Werkstatt angegliedert ist, darf man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Auch hier waren die Klärwärter fleißig am Werk, um vieles selbst anzupacken. In Sachen Schreinerarbeiten war hier Daniel Holmeier aktiv. Die elektrotechnische Anlage betreut seit rund fünf Jahren Andreas Meingast aus Dalking, was ebenfalls lobend hervorgehoben wurde. Die Anlage funktioniere tadellos, so sei hier auch nach über 30 Jahren noch alles bestens in Schuß, freute sich der Chef der Anlage. Auch hatte Engl einige interessante Zahlen zu Stromverbrauch und Klärschlamm mitgebracht und blickte bereits in die Zukunft, wohin der Weg in Sachen Klärschlamm einmal führen werde. Bürgermeister Paul bedankte sich herzlich für die Vorstellung der Anlage, die sich in den zurückliegenden 33 Jahren ausschließlich positiv entwickelt habe. Unmittelbar und via Glasfaser an das Rathaus-EDV-Netz sowie Telefonanlage angebunden seien hier viele Einsparungen möglich. Aufgeteilt auf zwei Gruppen wurden die Gemeinderatsmitglieder im Anschluß von den Bediensteten durch die Räume geführt, wo man noch so manch Interessantes aus erster Hand erfahren konnte.
Anschließend wurde im Betriebsgebäude die Gemeinderatssitzung fortgesetzt. Einem Bauantrag zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage im Döbersinger Tulpenweg wurde ebenso wie einem Antrag auf Vorbescheid zum Bau eines Betriebsleiterwohnhauses mit Doppelgarage in Gschieß einstimmig grünes Licht gegeben. Auch sprach sich das Gremium dafür aus, den Geltungsbereich der Ortsabrundungssatzung in Walting-West etwas zu erweitern, um dort eine Bebauung zu ermöglichen. Um finanzielle Angelegenheiten ging es bei den letzten beiden Tagesordnungspunkten. So vergab der Gemeinderat den Auftrag zum Einbau von vier neuen Sektionaltoren für den Bauhof Weiding an die Firma Zitzmann aus Cham zum Bruttoangebotspreis von 20.000 Euro. Zudem werden in naher Zukunft Kragarmregale beschafft, um den Bauhof in Sachen Lagermöglichkeiten neu zu gestalten. Auch für diese Investition mit rund 6.000 Euro gab es keine Gegenstimme. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung am Donnerstag ging es in der Hauptsache um die Erdgasanbindung Dalkings sowie die beabsichtigte Glasfasererschließung bis in jedes Haus (wir berichteten). Auch wurde wieder zwei Kaufverträgen für das neue Baugebiet „An der Europaallee“ zugestimmt.