Dalking/Walting.
Zahlreiche Vereinsmitglieder und Gläubige nahmen sich am Samstag-Abend wieder gerne Zeit, um am Dalkinger Kriegerdenkmal den diesjährigen Volkstrauertag zu begehen. Im Vorfeld dazu waren die Vertreter der Soldaten- und Kriegerkameradschaft mit ihrem Vorsitzenden Franz Spießl fleißig, um das Denkmal an der Reisacher Straße herauszuputzen und für den Gedenktag zu schmücken. Bereits vor einigen Wochen war ein Trupp bestehend aus Veteranen und Bauhofmitarbeitern aktiv, um in Dalking neue Fahnenmasten aus Aluminium zu setzen und Äste zurückzuschneiden. Am Sonntag schließlich beging die Expositurgemeinde Walting diesen wichtigen Gedenktag.
Am Samstag-Abend versammelten sich die Vereinvertreter beim Gasthaus Meier, um mit der Blaskapelle AuWe zum Gotteshaus hinunter zu ziehen und gemeinsam die Vorabendmesse zu feiern. Auch die Vertreter aus der Kommunalpolitik waren wieder anwesend. Die Meßfeier und ihre Auszüge aus der Heiligen Schrift zum 33. Sonntag im Jahreskreis standen, wie es Pfarrer Franz Merl in seinen Eingangsworten erwähnte, ganz im Zeichen dieses Gedenktages.
Sowohl Schriftlesung als auch das Evangelium des Tages berichteten von Untergang, Krieg, Anfeindungen und Auseinandersetzungen sowie Krankheiten. Man solle standhaft bleiben, ausharren und sich ganz auf Christus ausrichten, so der Geistliche in seiner Predigt. Er spannte dabei auch einen Bogen zum Diaspora-Sonntag, der ebenfalls begangen wurde. „Werde Glaubensstifter“, so laute das diesjährige Leitwort, hob der Priester heraus. Alle Christen seien im zu Ende gehenden Kirchenjahr dazu herzlich eingeladen.
Mit einem Trauermarsch und dem Kreuz an der Spitze ging es nach der Feier der Heiligen Geheimnisse hinauf zum Kriegerdenkmal, an dem Pfarrer Franz Merl und Diakon Alfred Dobler mit Gebeten und Fürbitten das Mahnmahl segnete und an die Toten und Gefallenen erinnerte.
Bürgermeister Daniel Paul griff heuer den 30. Jahrestag des Mauerfalls in seiner Ansprache auf. Diese historische Stunde an jenem 9. November 1989 besiegelte gewissermaßen das Ende des 20. Jahrhunderts und seiner beiden mörderischen Kriege. Als er vor einer Woche bei der Feierlichkeit im oberfränkischen Mödlareuth, auch Klein-Berlin genannt, dabei sein durfte, erinnerte der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann an das hohe Gut von Frieden und Freiheit, das unzähligen Menschen auf dem Erdball nicht vergönnt sei. Dessen sollen wir uns wieder mehr bewußt werden, appellierte Paul und mahnte, daß der Friede ein kostbares Gottesgeschenk sei. Dafür müsse man beten, für ihn danken und ihn bewahren. Er sagte der SuKK Dalking Vergelt’s Gott für die Mahnwache am Ehrenmal und die Pflege dessen das ganze Jahr über.
Im Anschluß war es Veteranen-Vorsitzendem Spießl vorbehalten, namens seiner Vereinskameraden die Totenehrung vorzunehmen und allen Teilnehmern für ihr Kommen und ihr damit verbundenes Bekunden für die Gefallenen und Vermißten zu danken. Die SuKK Dalking sowie Vizebürgermeister Alwin Schlamminger namens der Gemeinde Weiding legten einen Kranz nieder, begleitet von der Kapelle AuWe und drei Schüssen des Kanoniers Alois Daschner. Nach der traditionellen Deutschlandhymne fand die würdige Feier ihren Abschluß. Im Anschluß kehrten die Vereinsabordnungen ins Gasthaus Meier zu einem Umtrunk ein.
Am Sonntag-Morgen begrüßte Pfarrer Joseph Kata die Expositurangehörigen in der Waltinger Kirche. Auch diese Meßfeier stand ganz im Zeichen des Volkstrauertages mit dem Gedenken an die Gefallenen und Vermißten der Kriege. In Walting oblag es der Freiwilligen Feuerwehr, mit der Fahne des einstigen Veteranenvereins sowie brennenden Fackeln die Ehrenwache am Mahnmal draußen vor der Kirche zu übernehmen. Auch hier sprachen sowohl der Geistliche als auch der Bürgermeister mahnende Worte zu den Gläubigen. Bürgermeister Daniel Paul und 3. Bürgermeister Xaver Rädlinger legten namens der Gemeinde ein Blumengebinde nieder. Den Abschluß bildete hier die Melodie vom Guten Kameraden, intoniert von Regina Müller an der Orgel.