Pinzing.
Eine kleine und gemütliche Feier ist es gewesen, die sich nachträglich ans 85. Wiegenfest angeschlossen hatte. Denn am Jubeltag selbst ging es mit der Familie quer durch den Freistaat. Die Rede ist von Franziska Staudner aus dem Ahornweg in Pinzing, die schon am Montag auf 85 Lebensjahre zurückblicken konnte. Und zur Feier des Tages ging es mit ihren Lieben in einem Klein-Bus zuerst zur Gnadenmutter nach Altötting und im Anschluß noch nach Nürnberg.
Am Donnerstag schließlich war es den Vertretern von Pfarrei, Gemeinde und Falkenhorstschützen ein Anliegen, persönlich Glückwünsche zu überbringen. Den Anfang machte Anton Staudner seitens des Pfarrgemeinderates Dalking. Er gratulierte der aktiven Seniorin herzlich auch namens Pfarrer Franz Merl und dankte ihr für die Verbundenheit zur Pfarrei. So ist sie seit vielen Jahren gerne bei den Seniorenveranstaltungen der Pfarrgemeinde mit dabei. Bürgermeister Daniel Paul war ebenfalls nach Pinzing gekommen, um dem rüstigen Geburtstagskind Gesundheit und Gottes Segen zu wünschen. Mit herzlichen Wünschen war auch Schützenmeister Thomas Serve gekommen, um Vergelt’s Gott zu sagen für 40-jährige Verbundenheit zum Pinzinger Schützenverein. So genossen die Geburtstagsgäste einen schönen Nachmittag auf der heimischen Terrasse bei Sonnenschein und blauem Himmel. Hier wurden viele Erinnerungen und Erzählungen aus früheren Zeiten aufgefrischt.
Die Jubilarin, eine geborene Dietl, erblickte am 7. August 1938 in Pinzing das Licht der Welt und wuchs zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder auf der kleinen elterlichen Landwirtschaft auf. Auf acht Jahre Volksschule in Dalking folgte noch drei Jahre die damals sogenannte „Feiertagsschule“. Viel Arbeit und Fleiß prägten im Anschluß das junge Leben der Jubilarin. Sie half auf zwei Bauernhöfen in Pinzing tatkräftig mit.
Später war sie 20 Jahre als Küchenhilfe im Kaufhaus Frey in Cham im Dienst, der bis zu ihrem Renteneintritt andauerte. Auch unterstützte sie die Gemeinde seinerzeit zwölf Jahre als Gemeindedienerin für die Ortsteile Pinzing und Neumühlen.
Ihren Ehemann Willi Staudner, ein gelernter Schneider aus Friedendorf, heiratete sie standesamtlich bei Bürgermeister Josef Stauner am 4. Mai 1958 in der Gemeindekanzlei Habersdorf. Wenige Wochen später, am 21. Mai 1958 gaben sich beide auch vor Gott das Eheversprechen. Dalkings Pfarrer Michael Spießl segnete den Ehebund. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde in Pinzing Haus gebaut, die sechs Kinder, zwei Söhne und vier Töchter wurden geboren. Ein schwerer Schicksalsschlag war der viel zu frühe Tod von Sohn Franz, der im September 1990 verunglückte. Auch Ehemann Willi ist bereits verstorben.
Eine Freude und Stolz sind bis heute die sehr große Zahl an Enkel, Urenkel und mittlerweile auch Ur-Urenkelkindern. So zählen insgesamt 14 Enkelkinder, 23 Urenkelkinder und zwei Ur-Urenkelkinder zur großen Familie der Jubilarin, die sie allesamt ins Herz geschlossen hat.