Weiding.
Der wolkenlose Himmel und die frostigen Temperaturen schufen am Freitag-Nachmittag die Verbindung zu jenem Tag im März 2018, als sich die Verantwortlichen des Bayernwerks, der Gemeinde Weiding und der bauausführenden Firma Frankenluk-Omexom in der Weidinger Trosteraustraße zum ersten Spatenstich für die Erdgasanbindung der Chambtal-Kommune trafen. Nun, knapp zwei Jahre später, war dieser Personenkreis erneut beisammen, um sich an der lodernden Gasflamme zu wärmen. Denn nach monatelanger Bauzeit – verteilt auf zwei Jahre, ist das Erdgas nun ganz im Nordwesten Weidings angekommen. Großbaustelle herrschte seit zwei Jahren im Ort und der Anblick der am Straßenrand lagernden gelben Gasleitungen in den unterschiedlichen Größen ist der Bevölkerung mittlerweile vertraut geworden.
Erfolgsgeschichte Erdgas
Trotz der frostigen Temperaturen stimmten die Gesichter am Freitag alle sehr freudig, denn es gab ausschließlich lobende Worte zur Erfolgsgeschichte „Erdgas“, wie es Altbürgermeister und MdB Karl Holmeier treffend ausdrückte. Zum großen Moment und zu einer kleinen Feierstunde traf man sich auf dem Firmengelände Rädlinger im Weidinger Gewerbegebiet, wo an der beeindruckenden Gas-Verteilerstation eine große Flamme in den blauen Himmel leuchtete. Die Begrüßung oblag seitens des Hausherrn, der Firma Josef Rädlinger, Markus Heigl, der sich über diese Feierstunde sehr freute. Die Firma Rädlinger war einst das große Zugpferd, als es im Sommer 2017 galt, die Interessenten für einen Erdgasanschluß in Weiding auszuloten. So ist nun die Firma Rädlinger größter Gasabnehmer in Weiding mit einem eigenen Gasübergabeschrank.
Bürgermeister Daniel Paul durfte die Gäste namentlich begrüßen und fand zu jedem Einzelnen kurze persönliche Worte im Bezug auf die nun fast dreijährige Zusammenarbeit hinsichtlich der erstmaligen Anbindung Weidings ans Erdgasnetz, angefangen von den ersten Gesprächen und Planungen bis zur Vertragsunterzeichnung und zum Spatenstich.
Meilenstein für Gemeinde
Als Kommune habe man dieses Projekt vom ersten Tag an mit allen Kräften unterstützt und auch der Gemeinderat war voll dahinter gestanden. Weiding habe nun einen neuen Energieträger im Ort – dies sei ein Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde und das Interesse daran sei riesig. Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Thema „Klimaschutz und Umwelt“ die Menschen derzeit sehr bewege, so der Bürgermeister. Viele Bürger seien derzeit dabei, ihre alte Ölheizung zu erneuern – nun eben mit Gas. Somit werde die Gemeinde ein großes Stück umweltfreundlicher, freute sich Paul. Er sagte ein großes Vergelt’s Gott für das gute Miteinander mit allen Beteiligten, vor allem aber der bauausführenden Firma, den Gas-Experten der Firma Frankenluk-Omexom. Denn diese hätten bei den Bauarbeiten den unmittelbaren Kontakt mit den Anliegern. Alle Grabarbeiten und damit verbundenen Verkehrsbehinderungen gingen problemlos, unkompliziert und vor allem auch unfallfrei vonstatten, hob Paul hervor und zollte vor allem dem Kolonnenführer Sepp Griesbeck seinen Respekt. Auch im neuen Baugebiet „An der Europaallee“ erhalten im kommenden Frühjahr alle 18 Parzellen einen Gasanschluß, ließ das Gemeindeoberhaupt wissen.
Klimaschutz bewegt die Menschen
Altbürgermeister und MdB Karl Holmeier sprach nicht nur von einer Erfolgsgeschichte, die sich hier in Weiding vollziehe, er verband dies auch mit dem Wunsch, die Gas-Infrastruktur in der Gemeinde weiter voranzutreiben. Denn die Menschen hätten Vertrauen in diesen Energieträger, so der Abgeordnete. Er spannte dabei auch einen Bogen zu den aktuell diskutierten Themen rund ums Klima und die Energie. Vieles sei derzeit in Bewegung, die große Koalition bringe aktuell viele Maßnahmen auf den Weg, um den Menschen den Umstieg auf eine moderne und umweltfreundliche Heizungsanlage zu erleichtern, ließ er wissen. Vor allem an die Gemeinde richtete er seinen Dank bezüglich der vorausschauenden Ausstattung aller Grundstücke mit einem Leerrohrsystem für eine künftige Glasfasererschließung bis ins Haus. Durch die offenen Gastrassen konnte somit ein Synergieeffekt geschaffen werden. Wenn das neue Bundesprogramm für „Graue Flecken“ bei der Breitbandversorgung komme, dann sei diese Infrastruktur der Gemeinde auch förderfähig, informierte Holmeier.
Mehrere Kilometer Leitungen
Der für die Oberpfalz verantwortliche Netzbauleiter des Bayernwerks, Peter Ketterl schloß sich dem Dankreigen an und hatte schließlich noch einige interessante Zahlen mitgebracht. Man liege aktuell bei den Investitionskosten in Weiding bei rund 800.000 Euro. Die Gesamtlänge der Gashauptleitung in Weiding liege aktuell bei knapp vier Kilometern, hinzu komme die rund drei Kilometer lange Anbindung bis nach Arnschwang. Und mit diesem Stichwort informierte der Bayernwerk-Fachmann die Gäste, daß sich in den Leitungen Weidings nahezu ausschließlich Biogas befinde. Die große Menge an Biogas aus Arnschwang verteile sich somit zwischen der Grenzstadt und Weiding und sei nun ganz im Nordwesten der Ortschaft angelangt.
Ausbau geht weiter
Und die Hoffnung blühte schließlich auf, daß dies schon der Anfang von einer möglichen Anbindung Dalkings ans Erdgasnetz sein könnte. Denn das nun erschlossene Gewerbegebiet im Norden Weidings liegt wie auch das Schulgelände größtenteils schon auf Dalkinger Flur. Die Hauptleitung ende aktuell bei der Chambtal-Grundschule. Im nächsten Frühjahr ist erstmal das Baugebiet Weiding „Bühlfelder“ an der Reihe, das nun ebenfalls aufgrund genügend Interessenten ans Netz gehen kann. Zu guter Letzt hatte der Bürgermeister aus Anlaß des 6. Dezembers für alle Gäste echte Schokonikoläuse mitgebracht, in einer Christkindlmarkt-Bude gab es von der gastgebenden Firma Rädlinger zum Ausklang der Feierstunde rund um die lodernde Gasflamme heiße Getränke und süße Weihnachtsleckereien.