Pinzing.
Fehlende Kommunikation und eine unzureichende Information zu einem geplanten Mobilfunkstandort, das sind mit die Hauptargumente jener, die einem Handymast auch in diesem modernen und technisch ausgereiften Zeitalter noch skeptisch gegenüberstehen.
In Pinzing, dem westlichsten Ortsteil der Gemeinde Weiding, wird damit anders umgegangen. Thomas Gruber vom gleichnamigen Metallbaubetrieb ist seit geraumer Zeit damit beschäftigt, die Pinzinger Dorfgemeinschaft vom Vorhaben der Deutschen Funkturm zu informieren, auf seinem Grundstück für die befristete Zeit von zwei Jahren einen mobilen Schiebemast mit den entsprechenden Mobilfunkantennen des Betreibers „D1 – Deutsche Telekom“ zu errichten.
Zweifelsfrei Handlungsbedarf
Und daß in Pinzing Handlungsbedarf besteht, davon zeugen die vielen positiven Stimmen, die er bei seiner persönlichen Befragung quer durchs Dorf hören durfte. Pinzing ist ein weißer Fleck, viele Bewohner müssen vor die Haustüre gehen, um überhaupt mit dem Handy telefonieren zu können. Von einem Datentransfer auf mobilem Wege ist hier überhaupt keine Rede. Der Mast in Zelz-Weiding an der B20 ist abgeschattet und auch zu weit weg. In Pinzing haben also aktuell alle Handys ordentlich Leistung und Strahlung aufzubauen, um sich überhaupt mit einer entfernten Zelle (Mobilfunkmast in der Nähe) verbinden zu können. Das könnte nun bald Geschichte sein. Denn je engmaschiger das Mobilfunknetz der Zukunft aufgebaut ist, umso weniger ist die Belastung mit elektromagnetischer Strahlung für den Einzelnen. Und so ist die staatliche Verpflichtung an die Mobilfunkbetreiber, sämtliche weißen Flecken auch im ländlichen Raum zu schließen, nun auch in Pinzing auf fruchtbaren Boden gefallen.
Suche nach festem Standort geht weiter
Während des Betriebs dieses provisorischen Mastes im Scheibenwiesenweg sucht der Betreiber einen geeigneten Standort in der näheren Umgebung, um eine dauerhafte Lösung zu sichern. In dieser Übergangszeit wird der neue Mast im Pinzinger Scheibenwiesenweg die Grundversorgung mit dem schon seit vielen Jahren bewährten und erprobten LTE-System erfüllen. Da heutzutage vieles nur noch auf Internetbasis funktioniert und selbst Notrufe darüber laufen, ist alleine deshalb schon im Ortsteil Pinzing Handlungsbedarf. Am Dienstag-Nachmittag stellte Gruber den Plan und den Mietvertrag auch Bürgermeister Daniel Paul und Pinzings Gemeinderat Stefan Spindler offiziell vor.
Offenheit sucht seinesgleichen
Beide waren ebenfalls schon seit Wochen in den Entscheidungsprozeß eingebunden und befürworten den provisorischen Standort ebenso. Damit gehören in der Gemeinde Weiding die weißen Flecken in Sachen Mobilfunkversorgung bald alle der Vergangenheit an, freuten sie sich. Die Vertreter der Chambtal-Kommune bedankten sich bei Gruber für dessen Offenheit und Umgang mit seinen Nachbarn und der Pinzinger Dorfgemeinschaft. Und Gruber ließ die Verantwortlichen der Gemeinde abschließend wissen, daß er beabsichtigt, die überschaubaren Mieteinnahmen zum Teil wieder der Dorfgemeinschaft zugute kommen zu lassen. Diese Offenheit und dieser transparente Umgang suchen in der Tat seinesgleichen, lobten Paul und Spindler.