Weiding.
Einen großen Bahnhof hat es am Montag-Abend im Weidinger Schützenheim gegeben. Und der Anlaß dazu war entsprechend. Schützenmeisterin Roswitha Lemberger stand die Freude angesichts der vielen Gäste ins Gesicht geschrieben. Zusammen mit dem designierten Schirmherrn, Bürgermeister Daniel Paul hatte sie zum offiziellen Bittgesuch eingeladen. Ein besonderer Willkommensgruß galt neben den Mitgliedern der Vorstandschaft auch den nahezu vollzählig anwesenden Ehrenmitgliedern, Ehrenschützenmeister Gerhard Engl sowie dem Ehrenbürger der Gemeinde Weiding, Konrad Schreiner und Vizebürgermeister Alwin Schlamminger. Nicht vergessen wurde die Familie des Schirmherrn, Regina Paul sowie Christoph und Adrian Paul.
Rückblick auf’s 100-jährige
Und Lemberger war es ein Anliegen, die tollen und gelungenen Tage des großen Jubiläumsfestes zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2013 noch einmal in Erinnerung zu rufen. Das Fest hätte damals zweifelsfrei die Gemeinschaft gestärkt und den Zusammenhalt im Verein nachhaltig gefestigt, so das zufriedene Resümee der Schützenmeisterin. Nun, zehn Jahre später möchte man anstelle eines Festes ein großes Jubiläumsschießen mit vielen wertvollen Preisen veranstalten. Die Vorstandschaft hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen. Vom 20. bis 29. Oktober dieses Jahres sollen für Bevölkerung, Vereine, Firmen und Gruppierungen die Schießstände in der Weidinger Bahnhofstraße öffnen und zum Wettkampf einladen.
Schießstände öffnen zehn Tage
Damit dies auch mit einem würdigen Rahmen gelingen kann, brauche man zweifelsfrei einen Schirmherrn, der dies angefangen vom Schießen, vom anschließenden geselligen Beisammensein bis hin zur Preisverleihung begleiten wird. Mit einem lauten Appell, dem grün-weißen obligatorischen Schirm sowie einem Brotzeitkorb in der Hand richtete sie abschließend zusammen mit ihrem Stellvertreter Heini Raab an den Rathauschef die offizielle Bitte, für dieses wichtige Amt zur Verfügung zu stehen.
Auch Bürgermeister Daniel Paul hatte sich auf den Abend entsprechend vorbereitet und ein Grußwort, aufgeteilt auf zwei Abschnitte, mitgebracht. Daß er gerne dieses Amt übernehmen werde und dies zugleich eine Ehre für ihn darstelle, daran ließ er keinen Zweifel. Gerne versprach er nach Kräften das Jubiläumsschießen und die Weidinger Schützen zu unterstützen und zu begleiten.
Vereine geben Halt in dieser Zeit
Jedoch war es ihm ein Anliegen, mit einem nachdenklichen Teil auch die aktuellen unruhigen Entwicklungen in der Welt, die im verlängerten Arm jeden einzelnen betreffen, anzusprechen. Viel Pessimismus werde landauf landab verbreitet, in vielen Gesprächen, im Beruf sowie auch im Privaten stünden Themen auf der Tagesordnung, die wenig erfreulich seien, stellte Paul fest. Heute richte sich der Blick jedoch in der Hauptsache auf jemanden, der in diesen Zeiten ausschließlich im positiven Sinne Zuversicht ausstrahle und Halt gebe. Dies seien die Vereine, die mit Herzblut und unentgeltlichem Ehrenamt das gesellschaftliche Leben bereichern wie kein anderer. Nach den verrückten Corona-Zeiten mit vielen Entbehrungen, vor allem in geselliger Hinsicht, haben auch die Herrnholzschützen Weiding den Verein wieder auf die alte Spur gebracht und die sportlichen und vor allem auch die geselligen Betätigungen und Aktionen wieder in vollem Umfang hochgefahren. Für all diesen Einsatz, für den es oft wenig Dankbarkeit gebe, sagte er von Herzen Vergelt’s Gott.
„Digitale“ Jubiläumsscheibe
Rechtzeitig zum Schirmherrnbitten habe er daher heute ein besonderes Mitbringsel im Gepäck. Erstmals werde das Schützenheim mit einer wie er sagte „digitalen“ Schützenscheibe geziert. Ein hochwertiger Druck, eigenhändig entworfen und mit einer Kombination aus Alu-Platte und schützendem Plexiglas zeigt eine der wertvollsten Luftaufnahmen der Gemeinde Weiding aus dem Jahr 1958. Das Zuhause der Herrnholzschützen Weiding sei seit nunmehr 20 Jahren die alte Schule an der Bahnhofstraße. Und es sei ein Zuhause, auf das man nicht nur als Verein, sondern auch als Gemeinde stolz sein könne. Beim Bau der Schule zu jener Zeit sei Weiding nur ein kleines Dorf mit wenigen Häusern, größtenteils entlang der alten Bundesstraße 20 gewesen, so Paul. Mit einigen interessanten Erläuterungen gab er die Details der alten Fotografie den Gästen preis. 70 Jahre sei dieses Gebäude alt, 65 Jahre die Luftaufnahme und 20 Jahre die Heimat der Schützen.
Gemeinde investiert in alte Schule
Die Gemeinde habe hier in den letzten Jahren mehrere 100.000 Euro in Renovierung und vor allem technische Ausstattung gesetzt und die alte Schule zu einer technischen Zentrale für weitere gemeindliche Gebäude und Einrichtungen im Weidinger Osten umfunktioniert. Aktuell werde eine große Heizungsanlage mit mehreren Heiztechniken eingebaut, auch die neue Kinderkrippe am Pfarrer-Spießl-Platz werde daran angeschlossen. In diesem wie neu dastehenden und ortbildprägenden Haus gebe es nun echte Innovation, stellte das Gemeindeoberhaupt mit Stolz fest.
Haus mit Leben erfüllt
Das i-Tüpfelchen setzen jedoch zweifelsfrei die Herrnholzschützen Weiding, die dieses Haus mit Leben erfüllen. Daß dies auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch so bleiben soll, dieser Wunsch stand am Ende seiner Schirmherrnzusage ganz oben. „Blicken wir zuversichtlich nach vorne und denken im Rückblick ausschließlich an die schönen Erinnerungen“, so Paul abschließend. Stellvertretend für das große Engagement, das im Weidinger Schützenverein geleistet wird, überreichte er an die Schützenmeisterin einen bunten Strauß Blumen. Diese bedankte sich herzlich und rief bereits jetzt zur regen Teilnahme an den zehn Schießtagen Ende Oktober im Schützenheim auf.
Bei einem gemeinsamen Abendessen sowie einer süßen Nachspeise ließ man den gelungenen Auftakt in diesen Jubiläumsherbst noch gemütlich ausklingen.