Dalking.
Es ist zweifelsfrei eine große Anerkennung, wenn der Oberhirte eines Bistums eine seiner vielen Pfarrgemeinden besucht. Den Dalkingern wurde am Freitag diese Ehre zuteil. Bischof Dr. Rudolf Voderholzer war im Dekanat Cham unterwegs und stattete am frühen Nachmittag der Pfarrei einen Besuch ab. Mit ihm kam neben Regionaldekan Holger Kruschina aus Roding auch Dekan Michael Reißer aus Waffenbrunn. Beide hatten diesen Tag mit allen Besuchsterminen geplant und koordiniert. Gespannt warteten die Dalkinger draußen am Kirchplatz unter den schattigen Kastanienbäumen auf den hohen Gast aus Regensburg. Der Pfarrgemeinderat hatte bereits am Donnerstag-Abend Vorbereitungen getroffen, Stehtische aufgebaut und Getränke kühlgestellt.
Verantwortliche und Ehrenamtliche vor Ort
Das hiesige Empfangskomitee bestand aus den Vertretern der verschiedenen kirchlichen Gremien und Vereine, auch Bedienstete und ehrenamtlich Tätige schlossen sich der Gruppe an. Dazu gestoßen war neben den politisch Verantwortlichen auch eine Abordnung aus der Nachbarpfarrei Gleißenberg. An der Spitze stand Ortspfarrer Franz Merl, der zusammen mit Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz den Diözesanbischof herzlich willkommen hieß. Ehrenbürger und Chronist Konrad Schreiner blickte in seinen Worten zurück auf die wechselvolle Geschichte der Pfarrei Dalking, ihren insgesamt vier Kirchen und auf so manches einschneidende Datum, das die Pfarrgemeinde über Jahrhunderte immer wieder geprägt hat. Auch die Kirchenpatrone Petrus und Paulus, die in den verschiedensten Darstellungen innerhalb und außerhalb der Kirche mehrmals zu finden sind, bildeten einen Schwerpunkt der Ausführungen.
Kirche erstrahlt in neuem Glanz
Besonderes Augenmerk legte er in seinem Referat aber auf die umfassenden Renovierungsmaßnahmen an der Pfarrkirche Dalking in den zurückliegenden Jahren. Sein Dank galt neben Pfarrer Franz Merl und der Kirchenverwaltung für die Mühen vor Ort auch der Kirche von Regensburg, die dieses Großprojekt finanziell mitgestemmt habe. Stolz seien die Dalkinger auf ihr schönes und frisch renoviertes Gotteshaus, so der Ehrenbürger in seinen Worten. Im Gotteshaus angekommen ging Schreiner kurz auf die Ausstattung und die Architektur der modernen Kirche ein. Besonders am Herzen lag ihm als einstigen Vorsitzenden des Orgelbauvereins die Vorstellung der Königin der Instrumente, die seit 2004 die Kirche nicht nur optisch aufwertet, sondern mit ihrer klanglichen Fülle die liturgischen Feiern stets zu einem berührenden Glaubenserlebnis macht. Und auf dieser Steinmeyer-Orgel war es abschließend Organistin Antonia Wutz eine Ehre und Freude, das von Hans Berger erst in diesem Jahr komponierte „Glockenlied“ aufzuführen. Dabei fungierte sie nicht nur als Orgelspielerin, sondern auch als Solistin. Dazu läuteten die Kirchenglocken und bildeten einen würdigen Abschluß des Bischofbesuchs im Pfarrort Dalking.
Gemeinde unterhält Marienkirche
Der Zeitplan war straff und so ging es in flotten Schritten weiter zum nächsten Stop, nämlich der Marienkirche Weiding. Und deren Besonderheit war sich Bischof Voderholzer in der Tat bewußt. Das Gotteshaus in Weiding gehört nicht Pfarrei und Diözese, sondern der politischen Gemeinde Weiding. Hier angekommen freute sich Bürgermeister Daniel Paul, daß auch die Mesnerinnen sowie der Verwalter der Weidinger Kirchenkasse gekommen waren. Für eine zusätzliche Überraschung sorgte hier der junge Priester Thomas Meier, aktuell Kaplan in Mainburg. Als gebürtiger Weidinger besuchte er an seinem freien Tag sein Elternhaus und war ebenfalls zur Marienkirche gekommen. Das Gemeindeoberhaupt erläuterte einige besondere Merkmale des schmucken Kirchleins, das erst vor zwei Jahren den 60. Weihetag feiern konnte.
Neue Aussegnungshalle beeindruckt
In einem gelungenen Ensemble präsentiert es sich heute zusammen mit der neuen Aussegnungshalle sowie dem erweiterten und umgebauten Friedhofsareal. Im Gotteshaus bildete ein spontan angestimmtes Marienlob den musikalischen Abschluß, draußen trug sich der Gast zur Freude der Anwesenden ins Goldene Buch der Chambtal-Kommune ein. Auch einen Blick auf und in die neue Friedhofshalle war den Gemeindeverantwortlichen und auch dem Bischof ein abschließendes Anliegen. Besonderes Interesse des Regensburger Oberhirten weckten hier so manche kleine Details im Bezug auf Gestaltung und Bebilderung des neuen Gebäudes mit christlichen Symbolen und Ausstattungsgegenständen. Mit vielen neuen Eindrücken verabschiedete sich die Delegation weiter nach Runding, wo die Geistlichkeit zusammen mit den Pfarreiverantwortlichen des Dekanats Cham den Abschluß der großen Visitation beging.