Weiding.
Es war zweifelsohne eine besonders würdige Feierstunde in der Ortsmitte Weidings. Die Freiwillige Feuerwehr hatte am Vorabend des Marienfeiertages zur Gedenksteinsegnung sowie zum Kameradschaftsabend eingeladen und viele Vereinsmitglieder als auch Gäste waren der Einladung gefolgt. Nachdem Mitte Mai der Gedenkstein aus dem Jahr 1994 zu seinem neuen Standort unmittelbar am Gerätehaus versetzt worden war und das Umfeld neu gestaltet wurde, konnte die würdige Anlage nun den Segen Gottes erhalten.
Pater Kolbe einst Feuerwehrmann
Vorsitzendem Christian Peinkofer oblag die Begrüßung der vielen Gläubigen, allen voran Pfarrer Jozef Turkiel, der aktuell Pfarrer Franz Merl in der Pfarreiengemeinschaft Dalking-Gleißenberg vertritt, Kreisbrandmeister Anton Bierl, Bürgermeister Daniel Paul, Altbürgermeister und MdB Karl Holmeier, Festschriftautor Konrad Schreiner sowie die Ehrenmitglieder.
Pfarrer Jozef Turkiel hatte zur Segnung dieses Steins nicht nur das passende Formular mit entsprechenden Gebeten aus dem Benediktionale, dem Segensbuch der Kirche mitgebracht, sondern er ließ die versammelte Gemeinde auch die Bedeutung des Gedenktages des Heiligen Paters Maximilian Maria Kolbe wissen, den die Kirche am 14. August feiere. Pater Kolbe, ein polnischer Franziskaner-Priester, habe sich einst auch sehr für das Feuerwehrwesen eingesetzt, die Mönche seien mit ihren Ordensgewändern gar zu den Einsätzen ausgerückt, so der Geistliche. Mit Gebeten, einer Schriftlesung, Fürbitten und Weihwasser segnete der Priester aus Polen schließlich den neu hergerichteten Gedenkstein sowie die Gedenktafel, auf der die Feuerwehr Weiding an ihre vorige Generation würdig erinnert.
Melodie vom Guten Kameraden
Wie schon zur ersten Segnung vor 24 Jahren erklang auch am Dienstag-Abend wieder die Melodie vom Guten Kameraden, die Trompeter Adrian Paul unter gesenkter Fahne intonierte.
Nach der feierlichen Andacht richtete Bürgermeister Daniel Paul einige nachdenkliche Worte an die Feuerwehrkameraden. Ein Verein, der seine Toten ehrt, baue auf ein gesundes Fundament, freute sich das Gemeindeoberhaupt über die Initiative der Floriansjünger, dem Stein mit dem neuen Standort wieder mehr Geltung und Beachtung beizumessen. Solche Rituale, solche Gedenkfeiern zu Ehren verstorbener Kameraden und Gönner des Vereins seien auch heute noch zeitgemäß, stellte er unmißverständlich heraus. Denn die vorigen Generationen bis zurück zu den Gründervätern waren Vorbilder in den Idealen Pflichtbewußtsein, Treue, Verläßlichkeit, Zusammenhalt und Vertrauen. Und man denke mit diesem schönen Platz der Erinnerung auch an die Menschen, die viele von uns gar nicht mehr gekannt haben, beispielsweise auch an die Gründungsmitglieder aus dem Jahr 1894. Denn sie alle hatten das hehre Ziel, in Not geratene Mitmenschen zu helfen, Leben und Sachwerte zur retten und zu schützen, so Paul.
Mit dem damals wie heute gültigen Grundsatz „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ appellierte der Bürgermeister, sich auch künftig dementsprechend für die Feuerwehr und das Feuerwehrwesen einzusetzen.
Vergelt’s Gott für Helfer
Vorsitzender Peinkofer hatte abschließend ein vielfaches Vergelt’s Gott mitgebracht. Er dankte allen Helfern, die im Rahmen einer tollen Gemeinschaftsaktion diese neue Anlage gestaltet hatten. Ein besonderer Dank ging an die beiden Damen Elke Amberger und Rosmarie Haller, die mit ihrem grünen Daumen die Anlage bepflanzt und geschmückt hatten. Er überreichte an beide einen Strauß Blumen.
Im Anschluß an die kirchliche Andacht folgte die weltliche Feier. Die Feuerwehrkameraden waren schon im Vorfeld der Feierstunde aktiv und hatten das Gerätehaus für den traditionellen Kameradschaftsabend vorbereitet. Ein köstliches Abendessen gab es von den Köchen Christian Schneider sowie Anni Feil, die Damen der Feuerwehr hatten zudem wieder ein süßes Kuchenbuffet vorbereitet. Für die Kinder gab es eine kleine Feuerwehr-Hüpfburg. Auch Pfarrer Turkiel feierte noch lange mit den Feuerwehrlern, die ihn schließlich im Löschfahrzeug nach Zelz zur seiner Wohnung zurückbrachten.