Weiding.
Der Jubilar legt eine besondere Herzlichkeit an den Tag, und das auch noch mit seinen mittlerweile 91 Jahren. Der Beweis dafür waren die zahlreichen Geburtstagsgäste, die sich am Sonntag und auch noch am Montag in der Weidinger Bahnhofstraße eingefunden hatten. Die Rede ist vom Weidinger Urgestein und überall bekannten ehemaligen Postboten Rudi Hofmann, der am Sonntag auf 91 Lebensjahre zurückblicken konnte. Und die vielen Geschichten, die den ganzen Nachmittag und Abend über erzählt wurden, zeugen von einem arbeits- und ereignisreichen Leben mit vielen Höhen und Tiefen. Denn der „Rudi“, wie ihn alle nennen, hatte auch noch die schrecklichen Zeiten des Krieges miterleben müssen. Doch entmutigen ließ er sich zeitlebens nicht.
100 Jahre ist das Ziel
100 Jahre alt zu werden, das sei sein Ziel, wie er allen Geburtstagsgästen mit einem Lächeln im Gesicht mitteilte. „Dann wird wieder groß gefeiert“, so seine Worte.
Neben seiner Familie und Verwandten aus Nah und Fern waren auch Freunde und Weggefährten des rüstigen Jubilars gekommen, um Glückwünsche zu überbringen. Bürgermeister Daniel Paul war es ebenso eine Freude, dem einstigen Gemeinderat und großen Freund und Gönner des Weidinger Vereinslebens herzlich zu gratulieren und weiterhin Gesundheit und Gottes Segen zu wünschen. Mit seinen unermüdlichen Schnitzerhänden hat er bis vor wenigen Jahren vielen Heiligen ein Gesicht gegeben und zahlreiche Kreuze angefertigt. So ist er durch seinen tiefen Glauben bis heute eng mit der Kirche verbunden. Und das sogar über die Pfarreigrenzen hinweg. Bis heute besuchen er und seine Frau Sonntag für Sonntag die Gottesdienste in Weiding, Walting oder Dalking.
Der Jubilar wurde am 18. November 1927 in Weiding geboren und verbrachte seine Kindheit mit einem Bruder und einer Schwester auf dem landwirtschaftlichen Hof in der Nähe des Bahnhofs Weiding. Im Bergdorf Walting besuchte er die wie er sie selbst nannte „Hochschule“ und durfte in der dortigen Expositurkirche auch seine Erste Heilige Kommunion feiern. Es folgte eine Lehre zum „Wagner“ bei der Weidinger Firma Dischner. Nach dem Krieg kam er Gott sei Dank wieder bald nach Hause und übte seinen einst erlernten Beruf weiter aus.
Mit vollbeladenem Rad unterwegs
Bis heute bekannt ist er als Weidinger Postbote, ab dem Jahr 1965 war in dieser Eigenschaft mit seinem oft vollbeladenen Fahrrad unterwegs und ist bis heute vielen in Erinnerung. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle seine große Leidenschaft als Herrgottschnitzer. Dieses Handwerk übte er ab Anfang der 1990er Jahre aus und hat damit nicht nur seiner Familie, sondern vielen Freunden und Bekannten eine große Freude bereitet. Auch beim Kirchenbau Weiding 1959 half er fleißig mit, zudem fungierte er Jahrzehnte als Feldgeschworener der Gemeinde Weiding. Seine Frau Maria Engl heiratete er am 30. Juli 1959 standesamtlich unter Bürgermeister Karl Holmeier sen. Kirchlich wurde das Paar von Stadtpfarrer Johann Kolbeck in Furth im Wald getraut. Den beiden Töchtern Maria und Regina wurde das Leben geschenkt und heute zählen auch die vier Enkelkinder Johann, Martin, Verena und Jürgen zur großen Familie, die ihre Großeltern ins Herz geschlossen haben.