Dalking.
In Zusammenarbeit mit der KEB konnten die Vorsitzende der Dalkinger Senioren, Jutta Weingärtner, und der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Weiding, Johann Ascherl beim letzten Seniorennachmittag die Diplom-Psychogerontologin Heidrun Sindilariu aus Neukirchen b. Hl. Blut zu einem Vortrag über Demenz begrüßen.
Die Referentin ging zunächst der Frage „Wann ist es Demenz“ nach. Namen von Bekannten zu vergessen oder Dinge gelegentlich nicht wiederzufinden allein ist noch keine Demenz. Wenn sich aber jemand an bekannten Orten nicht mehr zurechtfindet oder vergisst, dass am Nachmittag die Tochter zu Besuch war, so sind dies Anzeichen einer vorliegenden Erkrankung. Demenz ist eine hirnorganische Erkrankung, deren wichtigstes Kennzeichen die Unfähigkeit von Aufnahme, Speichern und Wiedergabe neuer Informationen durch das Kurzzeitgedächtnis ist. Dagegen sind frühere Erlebnisse und im Langzeitgedächtnis gespeichertes Erlerntes noch länger abrufbar. So können demente Personen oft in der Schulzeit erlernte Gedichte und Lieder gut wiedergeben. Demenz ist aber nicht nur das Nachlassen des Gedächtnisses, des Denkens und Verstehens, sondern führt auch zu Verhaltensveränderungen wie. z.B. Unruhe, Aggressivität, Sinnestäuschungen, gestörten Tag/Nachtrhythmus oder Depression. Menschen mit Demenz erleben oft Angst, Verunsicherung, Scham, Wut, Trauer und Niedergeschlagenheit, fühlen sich nicht verstanden. Demenzkranke erleben häufig Vergangenes als gegenwärtig und haben auch ein sehr feines Gespür für Stimmungen und Gefühle. Deshalb sollte man ihnen gegenüber ehrlich sein.
Frau Sindilariu ging auch auf primäre Demenzen (Alzheimer und Vaskuläre Demenz) und sekundäre Demenzen wie Stoffwechselkrankheit, Niereninsuffizienz oder Mangel an Vitamin B12 ein. Wird bei einer sekundären Demenz durch eine Untersuchung die Ursache erkannt, kann sie auch durch Medikamente geheilt werden. Bei einer Untersuchung kann aber auch vorliegende Depression, bei der ebenfalls neurochemische Veränderungen auftreten, diagnostiziert werden. Die bekannte Alzheimererkrankung ist dagegen derzeit noch nicht heilbar. Durch medikamentöse Behandlung mit Antidementiva oder Rehabilitationsmaßnahmen können nur die Begleiterscheinungen von Alzheimer gelindert werden. Die Referentin wies aber darauf hin, dass eine nicht-medikamentöse Behandlung und ein angemessener Umgang mit dementen Personen effizienter sind als Medikamente. Dazu zählen z.B. Bewegung, malen, tanzen, singen oder das Auffrischen von Erinnerungen durch Fotoalben oder Erzählungen, aber auch der Umgang mit Tieren.
Menschen mit Demenz wünschen sich selbstbestimmt und selbständig zu bleiben, akzeptiert und wertgeschätzt zu werden und dass sie am Leben teilhaben können. Zum Abschluss gab die Referentin noch folgende Empfehlungen: sich täglich bewegen, Sport treiben, täglich Menschen treffen, das soziale Netz erweitern, Zeitung und Bücher lesen sowie auf die Gesundheit und die Ernährung achten. Ihr Referat beendete Heidrun Sindilariu mit dem Zitat von Ch. Müller-Hergl: „Demenz ist eine mögliche Form menschlichen Lebens, das der Akzeptanz und Gestaltung und nicht der „Bekämpfung“ bedarf.“
Als Dank für den informativen Vortrag, bei dem die Senioren umfassend über Demenz aufgeklärt wurden, überreichte Seniorenvorsitzende Weingärtner als Dank ein kleines Präsent an die Referentin.