Dalking.
Einen beeindruckenden Festtag mit vielen tiefgründigen Gesten und Erlebnissen des Glaubens haben die Pfarrangehörigen am Sonntag erlebt. Fast auf den Tag genau feierte die Pfarrgemeinde Dalking den 50. Weihetag ihrer Kirche und sagte zugleich Vergelt’s Gott für die zurückliegende dreijährige Sanierungszeit, die das Gotteshaus in neuen Glanz erstrahlen lässt. Groß war die Schar der Gläubigen, die sich am Dorfplatz in Dalking versammelte, um gemeinsam mit dem Kreuz voraus, der Blaskapelle AuWe, dem liturgischen Dienst und den Erstkommunionkindern hinauf zur Pfarrkirche zu ziehen. Stark vertreten waren sowohl kirchliche als auch weltliche Vereine sowie die Gremien und Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft Dalking-Gleißenberg. Mit festlicher Blasmusik gestaltete sich der Kirchenzug, ehe sich das Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllte. Der Kirchenchor Dalking mit seinem Leiter Hans Ascherl glänzte mit einer Orchestermesse, Antonia Wutz fungierte an der Orgel und die Musiker verliehen dem festlichen Vormittag eine ganz besondere Note. Die Begrüßung des hohen Gastes aus Regensburg, Hochwürdigsten Herrn Weihbischof Reinhard Pappenberger oblag mit einem Gedicht sowohl dem Erstkommunionkind Angelina Meierhofer als auch Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz. Während die Drittklässlerin einen kleinen Strauß Blumen mitgebracht hatte, war von Wutz ein Gedicht bezogen auf die Pfarrkirche Dalking zu hören. Sie brachte in der direkten Anrede an das Gotteshaus zum Ausdruck, dass dieses Heimat vermittle und hier in den vergangenen fünfzig Jahren schon viel gebetet, gesungen, gelacht, aber auch geweint wurde. Herausgeputzt war nicht nur das Umfeld der Pfarrkirche, sondern auch das Gotteshaus selbst zeugte von einem festlichen Charakter. Ein besonderer Hingucker war zweifelsfrei wieder der farbenprächtige Blumenteppich des Frauenbundes Dalking, der mit einem Körnerbild auf das Jubiläum verwies und die Attribute der Apostelfürsten Petrus und Paulus darstellte. Nach Lesung und Evangelium zum 5. Sonntag der Osterzeit wandte sich Weihbischof Pappenberger in einer frei gesprochenen Predigt an das gläubige Volk. Er erinnerte nicht nur an die Weihe dieser Kirche vor fünfzig Jahren, sondern auch an die drei Vorgängerkirchen, die allesamt ausschließlich der Begegnung mit Gott dienen sollten und sollen. An oberster Stelle stehe dabei, die Herzen der Gläubigen zu erreichen, hier sei Äußeres zweitrangig. Man müsse mit dem Herzen anwesend sein. Eine tiefgründige Symbolik war das Alpha und Omega durch den Bischofsstab vor fünfzig Jahren. Nur Christus selbst könne dieses Alpha und Omega sprechen, so der Weihbischof. Er sei dabei gleichsam zu jeder Zeit dem Menschenherzen nahe. Weiter erinnerte der Gast aus Regensburg an den großen Papst Johannes Paul II., dessen Geburtstag genau auf den Weihetag der Dalkinger Kirche falle. Er zitierte diesen aus der Zeit seines Pontifikats und appellierte an die Gläubigen, niemals gottlos zu sein. Johannes Paul II. habe in seinem Heimatland in den jungen Jahren viele Schrecken erlebt und stets versucht, der Gottlosigkeit entgegenzuwirken und trotzdem die Frohbotschaft Gottes zu verkünden. Treffend dazu zitierte Pappenberger aus den Präambeln des Grundgesetzes und der Bayerischen Verfassung, welche dazu aufrufen, alte Fehler nie mehr zu wiederholen. Gott mache uns stets ein neues Angebot, er lasse an dir nicht los. So sei eine Kirche im übertragenen Sinne ein Übungsraum in Menschlichkeit, in dem das Herz aufgehen und sich prägen lassen kann. Die Fürbitten standen ganz im Zeichen der Spendung der Sakramente in all den fünfzig Jahren. Zusammen mit den Geistlichen, Ortspfarrer Franz Merl, Pfarrer Michael Reitinger, Pfarrer Franz Reitinger und Pfarrer Josef Amberger sowie Diakon Alfred Dobler und Gemeindereferentin Silvia Fuchs feierte der Weihbischof die Heiligen Geheimnisse in Erinnerung an die Kirchweihe am 18. Mai 1969. Ein besonderes Gedenken galt dabei auch allen verstorbenen Seelsorgern, die in Dalking wirkten. Den Festakt eröffnete Kirchenpflegerin Martina Hackl, die in ihren Worten die dreijährige Renovierungszeit kurz Revue passieren ließ. Viele Entscheidungen waren seitens der Kirchenverwaltung zu treffen, alle hätten an einem Strang gezogen. Einen besonderen Dank richtete sie an den Herrgott, dass die Arbeiten unfallfrei vonstatten gingen. Theologisch fungiert zitierte Bürgermeister Daniel Paul den Vers aus der Offenbarung des Johannes, zugleich die zweite Lesung im Wortgottesdienst. „Seht, das Zelt Gottes unter den Menschen!“ Er schlug damit eine Brücke zur Pfarrkirche Dalking, die in architektonischer Hinsicht ebenfalls an einen Zeltbau erinnere. Das Zelt Gottes in Dalking sei vom Alltäglichen ausgenommen und in besonderer Weise geheiligt. Es sei ein Ort der Gottesbegegnung, an dem der Hauch des Ewigen spürbar werde. Seit einem halben Jahrhundert versammle sich hier das gläubige Volk um den Altar, um das Opfer Jesu Christi zu feiern. Gebet, Gesang und die Verkündigung und Auslegung des Wort Gottes tragen zudem dazu bei, dass die Gläubigen gestärkt in den Alltag zurückkehren können. Paul sagte ein vielfaches Vergelt’s Gott den vielen Seelsorgern, die es als gute Hirten immer verstanden haben, die Pfarrangehörigen in die Begegnung mit Christus hineinzunehmen. Auch der liturgische Dienst, die Gremien und die Chöre trugen und tragen zu einer lebendigen Pfarrgemeinde bei. Der Bürgermeister wünschte der Pfarrgemeinde Dalking weiterhin einen festen und unerschütterlichen Glauben mit Christus im Mittelpunkt ihrer Kirche. Landratstellvertreter und Bürgermeister Sandro Bauer überbrachte die Glückwünsche des Landkreises verglich das halbe Jahrhundert der Kirche mit dem eines Menschenlebens. Er wünschte der Pfarrgemeinde Dalking, dass sie von Unwettern wie im Juli 2014 in der Gemeinde Weiding oder in Furth im Wald im Sommer 2018 die nächsten Jahrzehnte verschont bleiben möge. Ein besonderes Grußwort oblag dem Gast aus Regensburg schlussendlich selbst. Mit einem gemeinsamen Ave Maria schloss er auch die Gottesmutter in seinen Dank ein und legte den Blumenstrauß des Erstkommunionkindes an der Mariensäule nieder. Zum Mittagsmahl im Gasthaus Heigl spielte die Kapelle AuWe zünftig auf, auch Pfarrer Franz Baumgartner stieß zur mittäglichen Stunde zur festlichen Gemeinde, sowohl Jubiläumskerzen als auch die Pfarrchronik fanden viele Abnehmer.