Weiding.
Förmlich überrannt wurde am Sonntag der Obst- und Gartenbauverein der Gemeinde Weiding als Ausrichter des traditionellen Kartoffelfestes. Der Weidinger Schulgarten konnte die vielen Besucher kaum fassen. Überall wurden spontan zusätzliche Tische und Bänke aufgebaut, um dem Ansturm der Gäste aus Nah und Fern Herr zu werden. Das spätsommerliche Wetter tat sein Übriges, um den Tag gelingen zu lassen. Und man darf den sehr guten Besuch auch als Belohnung für die vielen Mühen im Vorfeld sehen, die der Verein und seine Mitglieder sowie weitere Helfer seitens Gemeinde und Bürgerschaft hier wieder geleistet hat. Drei Jahre konnte coronabedingt keine Veranstaltung auf diesem Gelände stattfinden.
Große Veränderung im Umfeld
Und die Veränderung im Umfeld der Schule und des 2006 gegründeten Schulgartens war nicht zu übersehen. Das neue und schon fast vollständig bebaute Wohngebiet „Europaallee“ in unmittelbarer Nachbarschaft, das in den letzten zwei Jahren aus dem Boden gewachsen ist und der neue Mehrzweckcontainer mit WC-Anlagen und in die Landschaft passender Holzverkleidung waren hier am Auffallendsten. Und genau hier werkelten in den vergangenen Wochen viele fleißige Hände, um das Umfeld und die idyllische Gartenanlage für den großen Tag des Kartoffelfestes vorzubereiten.
Die Freude stand Vorsitzender Roswitha Spießl sowie ihren Mitstreitern ins Gesicht geschrieben, als sich bereits um 10 Uhr vormittags Zelt und Außenbereich mit Gästen aus allen Generationen füllten. Sie sagten allen Helfern ein herzliches Vergelt’s Gott und erinnerte zudem an die Gründung der Weidinger Gartler vor 55 Jahren.
Angebot für Groß und Klein
Und selbst für die Kleinen war viel geboten. Ein Kinderschminken mit Julia Preischl und Susanne Weber seitens der Kinderfeuerwehr Weiding sowie das Bemalen von Glückssteinen wurde sehr gut angenommen. Da die gemeindliche Anlage an der Europaallee weit entfernt von Hauptverkehrsstraßen liegt, konnten die Kleinen ungestört im Freiluftklassenzimmer sowie im grünen und wasserlosen Regenrückhaltebecken toben und spielen. Auch die Verlosung mit 300 gestifteten Preisen kam bei Jung und Alt gut an. Binnen kürzester Zeit waren Hunderte an Losen verkauft worden. Resi Wurm und Ellen Lankes hatten sich hier wieder engagiert. Und daß die Vereine in Weiding zusammenhelfen, das wurde am Sonntag wieder einmal mehr unter Beweis gestellt. Schon beim Aufbau des Zeltes waren viele Helfer anwesend, den Kaffee- und Kuchenverkauf haben komplett die Herrnholzschützen Weiding übernommen. Auch viele Vereine aus der Gemeinde waren mit Abordnungen gekommen, um den Gartlerfreunden die Ehre zu erweisen.
Hausgemachte Schmankerl
Neben den Köstlichkeiten wie Zwirl mit Kraut oder Kompott, Steckerlfisch, Kartoffelspirale oder Gegrilltem, die reißend Absatz fanden, waren auch zahlreiche regionale Aussteller vor Ort, um das Kartoffelfest zusätzlich zu bereichern. Im Mittelpunkt des frühen Nachmittags standen Vereinsehrungen von langjährigen Mitgliedern. Und auch hier war die Freude der Vorsitzenden groß, daß auch viele ältere Bürger zu dieser Ehrungsstunde gekommen waren.
Die Geehrten:
Über 40 Jahre: Anita Amberger, Wolfgang Amberger, Edeltraud Herold, Karlheinz Herold, Irmgard Kolbeck, Irma Peinkofer, Albert Preischl, Anton Schönberger, Kathi Söldner, Xaver Söldner, Anna Speckner, Manfred Thoma;
50 Jahre: Helmut Riedmeier;
Gründungsmitglieder: Xaver Meier, Viktoria Schönberger, Josef Schönberger;
Zusammen mit Johann Robl seitens des Chamer Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine sowie Bürgermeister Daniel Paul und Altbürgermeister Karl Holmeier sagte Spießl den treuen Mitgliedern von Herzen Vergelt’s Gott für die jahrzehntelange Zugehörigkeit zu den Weidinger Gartlern. Mit einer Urkunde und einer goldenen Ehrennadel wurden sie ausgezeichnet. Seitens des Landkreises gab es einen Gutschein für Vorsitzende Spießl zum 55-jährigen Vereinsjubiläum. Jannik Schedlbauer, ein junger Nachwuchsmusiker mit Weidinger Wurzeln spielte mit seiner Harmonie zünftig auf und verlieh dem ganzen Tag eine musikalische Note. Dafür erntete er viel Applaus. Bis in den Abend verweilten die Gäste sowohl im Zelt als auch unter freiem Himmel und genossen die spätsommerliche Atmosphäre im idyllischen Schulgarten.