Weiding.
In der Bürgerversammlung Ende Oktober hatte Bürgermeister Daniel Paul auch den damaligen Planungsstand zur neuen Kinderkrippe am Pfarrer-Spießl-Platz ausführlich vorgestellt, zusammen mit dem gesamten Ensemble zum Großprojekt an der Weidinger Bahnhofstraße. Während die Planungen zum Feuerwehrgerätehaus mit Bürgersaal aktuell ruhen, hat man sich nun mit Herzblut an die finale Planung der neuen Kinderkrippe mit 24 Krippenplätzen gemacht. Am Dienstag-Abend gab es dazu einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluß, das gemeindliche Einvernehmen ist erteilt. Nun wartet man auf die Baugenehmigung seitens des Landratsamtes Cham. Im Vorfeld des Beschlusses oblag es jedoch Architekt Markus Weber und seinen Kolleginnen seitens des Büros Schnabel aus Bad Kötzting, den Mitgliedern des Gemeinderates ausführlich den fertigen Planungsstand sowie viele Details und Einblicke vorzustellen. Anhand einer Präsentation gab es hier nicht nur Ansichten und Informationen zu den Hintergründen von so manchen Planungsdetails, es lag nun auch die fertige Kostenberechnung mit belastbaren Zahlen vor.
Nach heutigem Stand 2,3 Millionen
Während man im zurückliegenden Sommer die Kosten auf rund 2,5 Millionen Euro schätzte, ergaben die Berechnungen einschließlich der Fachplaner knapp 2,3 Millionen Euro. Auch hier erläuterte der Fachmann die einzelnen Kostengruppen und deren Herkunft. Alles in Allem sei man guter Dinge, daß bei der Ausschreibung zeitnah im neuen Jahr ein guter Wettbewerb und damit gute Preise erzielt werden können. Der Förderantrag zur Einreichung bei der Regierung der Oberpfalz sei ebenfalls komplett und könne nun seinen Gang nehmen. Die Gespräche mit Jugendamt und Regierung parallel zur Planung waren ausschließlich positiv, sodaß nun keine Hürden mehr zu erwarten seien, zeigte sich Weber zuversichtlich. Einziger Wehrmutstropfen, so das Gemeindeoberhaupt, sei die gestrichene Kindertagesstättenförderung seitens des Bundes. Entgegen aller Versprechen bei den Koalitionsverhandlungen im vergangenen Jahr habe man in Berlin alle Fördergelder für die ganz junge Generation eingestellt. So kann die Gemeinde ausschließlich mit Mittel des Freistaates Bayern rechnen.
750.000 Euro aus Bayern
Die Fördersumme aus München wird nach heutigem Stand rund 750.000 Euro betragen, ließ Paul wissen. Vom Bund wären hier nach den damaligen Förderrichtlinien nochmals 350.000 Euro bewilligt worden. „Das müssen wir leider abhaken“, so Pauls Blick auf die enttäuschende Realität in Berlin. In diesem Zusammenhang ließ er wissen, daß der Weidinger Gemeindehaushalt für 2022 mit den Investitionen, Planungen und der für den Krippenbau notwendigen Kreditaufnahme zwischenzeitlich rechtsaufsichtlich genehmigt wurde.
Bei Weber und seinen Damen bedankte er sich herzlich für die Ausführungen und die Erläuterungen. Ein abschließendes Thema war noch die Möglichkeit einer Photovoltaikanlage, die man in diesen Zeiten offen diskutieren und nicht außer Acht lassen dürfe, so der Rathauschef. Die Berechnungen seitens der Elektroplanung haben ergeben, daß bei kompletter Dachnutzung eine Leistung von 84 kWp zu erreichen sei. Kostenpunkt hier 190.000 Euro. Man werde definitiv alle dazu notwendigen Vorbereitungen beim Rohbau treffen, um eine solche Anlage verwirklichen zu können, war sich das Gremium schlußendlich einig. In Sachen Kirchplatz werde man sich zu gegebener Zeit mit den weiteren Planungen befassen, denn dieser ist Teil des Gesamtensembles zusammen mit Feuerwehrhaus und Bürgersaal.
Im weiteren Verlauf der öffentlichen Sitzung gab es vom Gemeinderat grünes Licht für zwei Bauanträge, teils als Tektur, im Bereich Döbersing-Rußmühlstraße. So wurde dort dem Tekturantrag zum Neubau einer Lagerhalle mit Büro sowie der Errichtung einer Betonrecyclinganlage mit Regenwasserauffangbecken zugestimmt.