Weiding.
Kurzerhand verlegt worden in den großen Sitzungssaal des Landratsamtes Cham ist am Montag-Abend die Gemeinderatssitzung Weiding. Und der Grund dafür lag auf der Hand: Nachdem sich das Weidinger Gremium in der jüngsten Sitzung Anfang April noch nicht zu einem Beschluß hinsichtlich der Gründung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens durchringen konnte, folgte nun eine Stunde zur Beantwortung von Fragen und Sorgen zu diesem komplexen Thema im Landratsamt Cham. Und die Besetzung der Verantwortlichen gegenüber dem komplett vertretenen Gemeinderat Weiding sprach für sich. Neben Dr. Klaus Amberger, Martin Ritt und Patricia Stoiber war auch Landrat Franz Löffler gerne gekommen, um sich den offenen Fragen der Weidinger zu stellen. Ausführlich ging er erneut auf die Beweggründe zu diesem sehr umfangreichen Thema in Sachen Energie ein. Seitens des Gemeinderates hatte sich hier vor allem Tobias Scherner ausführlich mit ungeklärten Punkten und dem Blick in die Zukunft befaßt. So konnten nahezu alle wirtschaftlichen und technischen Fragen erörtert und in weiten Teilen geklärt werden. Daß hier freilich noch nicht alles in Stein gemeißelt sei, verstehe sich aufgrund des Umfangs dieser Thematik und vor allem der ins Auge gefaßten langfristigen Planung. Ausführlich diskutiert wurde auch über die Sicht seitens der Landwirtschaft und inwieweit man hier beispielsweise bei sumpfigen Wiesen oder wertvollem Ackerland Möglichkeiten der Einwirkung bei gewünschten Photovoltaik-Freiflächenanlagen habe. Da diese Anlagen nicht privilegiert seien, habe hier die Kommune ausschließlich die Entscheidungsbefugnis in Sachen Bauleitplanung. Bürgermeister Daniel Paul bedankte sich herzlich für diese Stunde, die hier seitens des Landkreises und seiner Verantwortlichen den Weidingern geschenkt und möglich gemacht wurde.
So folgte unmittelbar auf die Informationsstunde im Sitzungssaal des Landratsamtes die Weidinger Gemeinderatssitzung mit dem einen Tagesordnungspunkt, hier seitens der Gemeinde Weiding die Absicht zu erklären, gemeinsam mit dem Landkreis Cham und weiteren kreisangehörigen Kommunen eine Energiegesellschaft zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreisgebiet zu gründen und aktiv bei der Erstellung eines kommunalen Standortkonzeptes mitzuwirken. Die Beschlußfassung erfolgte mit 11 zu 4 Stimmen.
Ein Gemeinderatsmitglied brachte es abschließend auf den Punkt: Mit dieser nochmaligen und individuellen Aufklärung habe man nun ein deutlich besseres Gefühl, zu diesem Beschlußvorschlag sein Ja gegeben zu haben. Mit der positiven Beschlußfassung Weidings am Montag-Abend haben nun 37 von 39 Landkreis-Kommunen ihre Zustimmung zu diesem Gemeinschaftsprojekt erteilt.