Weiding.
Eine straffe Tagesordnung hatten die Mitglieder des Gemeinderates Weiding am Mittwoch-Abend zu bewältigen. Doch trotz der zahlreichen Themen des Abends ging es recht flott von statten. Vor allem der öffentliche Teil der Sitzung war reichlich gefüllt. Formsache waren die Bauantragsangelegenheiten, zu denen jeweils einstimmig das gemeindliche Einvernehmen erteilt wurde. So gab es keine Einwände zu einem Bauantrag für ein Zweifamilienwohnhaus am Ortsteingang Reisach und zum Neubau einer Garage in der Hauptstraße in Weiding. Weiter war ein Tekturplan der Firma Josef Rädlinger zu behandeln. Hier ging es um die umfangreichen Geländeauffüllungen im Waltinger Westen. Auch für einen Anbau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle in Döbersing gab es grünes Licht, ebenso für den Einbau einer Hackschnitzelheizung in eine bestehende Scheune an der Waltinger Straße in Neumühlen. Drei Vorbescheidsanträgen wurde ebenfalls ohne Gegenstimme zugestimmt. Es sind dies der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in Gschieß, der Neubau eines landwirtschaftlichen Geräteschuppens im Sperberweg in Pinzing sowie der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Einliegerwohnung in der Hohensteinstraße in Walting. Zu Letzterem gab es einen Änderungsantrag, nachdem Vertreter des Landratsamtes Cham vergangene Woche zu einem Vor-Ort-Termin in Walting waren und über die gewünschte Baumaßnahme beraten hatten.
Die Gemeinde Weiding nutzt die Gelegenheit, nun nach Abschluß der Wasserleitungsarbeiten in Walting zusammen mit dem Wasserzweckverband großflächigere Asphaltarbeiten in der Ortsmitte Walting durchzuführen. So werden heuer knapp 22.000 Euro zusätzlich investiert, um dem Dorfplatz Walting wieder eine über die ganze Fahrbahnbreite reichende neue Deckschicht aufzutragen.
Solarpark an Bahnlinie abgelehnt
Als sehr erfreulich bezeichnete es Bürgermeister Daniel Paul, daß die Telefónica Germany (O2-Mobilfunknetz) plant, den Mobilfunkstandort der Deutschen Funkturm an der Bundesstraße 20 zwischen Weiding und Zelz mitzunutzen. Der Gemeinderat Weiding nutzte in dieser Angelegenheit seine Möglichkeit der Mitwirkung und stimmte dem Vorhaben der Telefónica Germany vollumfänglich zu. Bürgermeister Paul informierte die Mitglieder des Gemeinderates über einen Antrag an die Gemeinde Weiding, an der Bahnlinie zwischen Rettenhof und Weiding in der Nähe der Bahnhofstraße ein Sondergebiet „Photovoltaik“ zur Errichtung eines Freiflächen-Solarparks mit insgesamt rund acht Hektar auszuweisen. Für negative Verwunderung sorgte die Tatsache, daß die Grundstückseigentümer bis dato nicht über so ein Vorhaben unterrichtet worden waren. Nach kurzer Diskussion faßte das Gremium einstimmig den Beschluß, das Vorhaben und den Antrag der Firma Unien aus dem oberbayerischen Mering abzulehnen.
Bebauungspläne erstmals geändert
Zwei Satzungsbeschlüsse gab es im Anschluß zu zwei Bebauungsplanänderungen in Weiding und Dalking. Bereits im November hatte das Gremium die 1. Änderung des Bebauungsplanes „Dalking In der Point“ sowie „Weiding An der Europaallee“ beschlossen und das beschleunigte Verfahren auf den Weg gebracht. In Dalking wurde der ehemalige Kinderspielplatz aufgelöst und soll nun einer Bebauung zugeführt werden, in Weiding entsteht eine betreute ambulante Seniorenwohngemeinschaft. Zu beiden Bebauungsplanänderungen gab es nach Abwägung und Erörterung keine Gegenstimme. Beide Änderungen sind mit der ortsüblichen Bekanntmachung am 1. April 2021 in Kraft getreten. Den geplanten Bauvorhaben stehe somit nichts mehr im Wege, ließ das Gemeindeoberhaupt wissen.
Um dem Bauwunsch einer jungen Familie aus dem Weidinger Postweg zu ermöglichen, faßte das Gremium den Beschluß, den Geltungsbereich der Ortsabrundungssatzung für den Ortsteil Weiding zu ändern. So wird ein hinterliegendes Grundstück entlang des Postweges in den Innenbereich mit aufgenommen und damit die Bebauung nach dem Durchlaufen des Änderungsverfahrens möglich gemacht.
Homepage wird mobilgerätetauglich
Erneut Thema waren die Neugestaltung der Homepage der Gemeinde Weiding und vor allem die Umstellung auf Mobilgerätetauglichkeit. Bereits Mitte Oktober 2020 wurde beschlossen, die Homepage neu aufzubauen und den Auftrag an die Firma HIW aus Cham zu erteilen. Jedoch geschah dieser Beschluß unter dem Vorbehalt, daß auch die Gemeinde Gleißenberg wieder mit im Boot sei. Für beide Seiten hätte dies erhebliches Einsparpotential bedeutet. Gleißenberg gehe jedoch nun einen eigenen Weg, stellte der Rathauschef fest. So wurde nun für die Gemeinde Weiding ein neues Angebot ausgearbeitet, das nun zur Beschlußfassung vorlag. Seitens des Gremiums wurde es abschließend bedauert, hier nicht mehr den gemeinsamen Weg zu gehen. Der Gemeinderat Weiding vergab im Anschluß nun endgültig den Auftrag an die Firma HIW mit einem Bruttoangebotspreis in Höhe von nunmehr 5.355 Euro.
Einige Informationen folgten am Ende der öffentlichen Sitzung. So informierte Bürgermeister Paul über die Kleinprojekteförderungen seitens des Bündnisses Chamb-Regen. Vier Projekte aus der Gemeinde Weiding werden im Jahr 2021 beachtlich unterstützt. Vor allem der Spielplatz in Döbersing wird eine enorme und sichtbare Aufwertung erfahren, ließ Paul wissen. Hinsichtlich der Kritik an den mit Hundekot verunreinigten Wanderwegen und einem Anschreiben an alle Hundebesitzer informierte er über eine bei der Gemeinde eingegangene schriftliche Anregung, Spenderboxen für Hundekotbeutel aufzustellen. Die Mitglieder des Gemeinderates waren sich schnell einig, hier keine entsprechenden Boxen aufzustellen. Vor allem auch die jüngsten Vorkommnisse in unmittelbarer kommunaler Nachbarschaft bekräftigten diese Ansicht der Gemeinde Weiding.