Döbersing.
So wünscht sich wohl jeder, alt zu werden: Gesund und aktiv, lustig und fidel wie eh und je.
Oskar Höcherl, das musikalische Urgestein aus der Gemeinde Weiding feierte am Mittwoch mit all seinen Lieben das 91. Wiegenfest. Gekommen waren auch die Vertreter der Senioren der Pfarrei Dalking mit Vorsitzender Jutta Weingärtner. Am Abend schaute auch Bürgermeister Daniel Paul bei den Höcherls in der Döbersinger Gibachtstraße vorbei, um mit einem Gläschen Wein auf das besondere Geburtstagsfest anzustoßen und dem herzlichen Jubilar noch viele gesunde Jahre zu wünschen. Und es war ein mehr als unterhaltsamer Abend mit vielen Erinnerungen und Erzählungen aus der großen Lebensgeschichte des Mannes, der damit wohl ein ganzes Buch füllen könnte. Bis heute ist er unwahrscheinlich aktiv, vor allem mit seiner musikalischen Ader erfreut er immer wieder viele Menschen aus allen Generationen. Auch mit der Gemeinde Weiding und Pfarrei Dalking ist er fest verbunden. Es gibt beispielsweise keinen Seniorennachmittag ohne den „Höcherl Oskar“. So kochte die Ehefrau des Jubilars und einstige Wirtin an der Grenze in Schafberg zum Geburtstagsfest deftig auf und ließ es den Gästen im Hause Höcherl an nichts fehlen.
Der Jubilar, geboren am 7. November 1927 in Loibling bei Roding, besuchte die Volksschule in Trasching und mußte auch noch die Schrecken des Dritten Reiches miterleben, als er im aussichtslosen Krieg 1944 zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach relativ kurzer Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft kam er Gott sei Dank Anfang Dezember 1945 wieder nach Hause. Nach der Landwirtschaftsschule in Cham verschlug es ihn beruflich zur Firma Bosch ins württembergische Feuerbach bei Stuttgart, wo er achteinhalb Jahre tätig war. Seine Frau Fanny heiratete er am 27. Dezember 1955 in der Pentinger Gemeindekanzlei. Tags darauf besiegelten beide dieses Eheversprechen vor Gott in der Expositurkirche Trasching bei Expositus Georg Nagler. Das Ehepaar schenkte den Kindern Gabi, Sandro und Axel das Leben. Nach der Hochzeit wurde im württembergischen Bissingen ein Haus gebaut. Nach knapp neun Jahren wurde dort eine Gastwirtschaft übernommen. Durch den Cousin der Ehefrau, Dr. Max Fischer kehrte das Paar 1967 zurück in die Heimat. Nach einer kurzen Zeit in Cham wurde am Schafberg ein neues Wirtshaus gebaut und im Februar 1969 eröffnet. Nach 23 Jahren in der Grenzstadt Furth im Wald kauften beide in Döbersing ein neues Zuhause und sind seither in der Chambtal-Gemeinde Weiding daheim und fest verwurzelt. Vor allem Enkeltochter Simone hat ihre Oma und ihren Opa sehr ins Herz geschlossen und ist auch deren ganzer Stolz.