Dalking.
„A Kirch´ ohne Orgel, da werd i ja ganz krank!“, mit diesen leidenschaftlichen Worten begrüßte am 7. Dezember 2001 der leider schon verstorbene Pfarrer Franz Baumgartner die 28 Anwesenden, die sich zur Gründungsversammlung eines Orgelbauvereins im Gasthaus Meier einfanden. Unter dem 1. Vorsitzenden Konrad Schreiner, der mittlerweile Ehrenbürger der Gemeinde Weiding ist, wurde ein Projekt auf die Beine gestellt, das es wohl in diesen Dimensionen mit Sicherheit selten gab. Konrad Schreiner arbeitete sich akribisch in dieses Orgelbauprojekt hinein und ganz schnell war klar, dass dieses außergewöhnliche Vorhaben nur mit einer großen Unterstützungsbereitschaft in der Bevölkerung verwirklicht werden kann. Bei einer Informationsveranstaltung im Pfarrsaal erklärte der Orgelsachverständige der Diözese Regensburg, Herr Norbert Düchtel, die Notwendigkeit einer Orgel von bester handwerklicher und klanglicher Qualität. Fünf Orgelbaufirmen wurden gebeten, ein Kostenangebot abzugeben. Es war anschließend ausschließlich die Aufgabe der Pfarrei und der Vorstandschaft, die in Frage kommende Orgelbaufirma zu bestimmen. Konrad Schreiner stellte damals tabellarisch die Technik sowie die Kosten in übersichtlicher Form gegenüber. Zahlreiche Orgelbesichtigungen wurden durchgeführt, um andere Orgeln der Anbieter anzusehen und vor allem anzuhören. Schließlich kamen nur noch drei Anbieter in Frage und nach gründlicher Beurteilung und internen Besprechungen führte es zum einstimmigen Beschluss, dass die Firma Steinmeyer mit dem Orgelbauprojekt betraut wurde. Die Firma Steinmeyer wurde im Jahre 2001 von Karl Göckel übernommen und so wurde die Dalkinger Steinmeyer-Orgel zum Vorzeigeprojekt des Orgelbauers. In der Chronik der Dalkinger Steinmeyer-Orgel schreibt Konrad Schreiner, dass „sich Herr Göckel sehr erfreut zeigte, dass die Entscheidung zu Gunsten seiner Firma ausfiel und betonte, dass er alles daransetzen werde, eine technisch und klanglich herausragende Orgel zu erstellen.“
In den nächsten drei Jahren tat sich sehr viel. Die Pfarrei Dalking und die Gemeinde Weiding wurden mit dem „Orgelvirus“ infiziert und so gab es selten eine Veranstaltung, die nicht als Ziel hatte, dem Orgelbauverein eine Spende zukommen zu lassen. Die Menschen boten Eigenleistung in sämtlichen Formen an: Jeder, ob alt oder jung tat etwas, um die Orgel für die Pfarrkirche Dalking zu verwirklichen.
Am 12. Januar 2004 war es dann soweit: Die Orgelbauer und Orgelbauerinnen machten sich hochmotiert an die Arbeit, um in kurzer Zeit den Rohbau aufzustellen. Die komplizierte Technik im Orgelinneren wurde installiert und es war sehr schnell klar, wie der Preis für eine Orgel zustande kommt. Die Schleierbretter wurden in Eigenregie von Fritz Rohrmüller und den Kirchenrestauratoren (Firma Decker und Wrba) kunstvoll bemalt. Intoniert wurde die Orgel vom Chef selber: Herr Karl Göckel passte jede einzelne Pfeife an den Kirchenraum St. Peter und Paul an.
Der Festgottesdienst mit Einweihung fand am 4. Juli 2024 mit dem damaligen Hochwürdigen Herrn Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner statt. Es wurde mit einem großen Festzelt unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung an zwei Tagen gefeiert.
In diesem Jahr feiert die Steinmeyer-Orgel ihren 20. Geburtstag mit einem Dankkonzert, das mit den Ausführenden Hans Berger (Orgel und Zither), Bernadette Kandsperger (Gesang, Flöte), Dr. Korbinian Werzmirzowsky (Gesang), Antonia Wutz (Gesang und Flöte) am Sonntag, den 14. Juli begangen wird. Beginn ist um 18 Uhr in der Pfarrkirche Dalking, Eintritt ist frei, Spenden erwünscht.