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Bild_2_Vereinsübergabe 2024-09-06 Chambtal-Schützen an Gemeinde

Das Erbe der Chambtal-Schützen ist nun im Rathaus

Weiding.
Er hat einst Dorfgemeinschaft, Zusammenhalt und Sportsgeist in den Ortschaften Neumühlen sowie Maiering und auch darüber hinaus geprägt: Die Rede ist vom Schützenverein „Chambtal“, dem einzigen Verein im Dorf an der Chamb, der 1961 gegründet wurde und viele Jahrzehnte einen Aktivposten im Vereinsleben der Gemeinde Weiding darstellte. Der Verein ist zwischenzeitlich aufgelöst, bis auf wenige der einst Aktiven sind alle Mitglieder verstorben. Am Freitag wurde das Ende der 63-jährigen Schützengeschichte offiziell besiegelt. Dazu trafen sich im früheren Vereinslokal Schmaus Schützenmeisterin Heidi Schönberger, Vereinswirt Theo Schmaus, Altbürgermeister Karl Holmeier sowie Bürgermeister Daniel Paul und Rathaus-Geschäftsleiter Andreas Engl. Doch nicht nur denen, die den Verein über Jahre und Jahrzehnte begleiteten, auch der Gemeinde Weiding war es nun ein Anliegen, das Erbe des Vereins für die Zukunft zu bewahren. So wurde am Freitag das wertvollste Stück des Vereins, die Fahne inklusive der Fahnenbänder aus dem Jahr 1976 vom Vereinslokal Schmaus in Neumühlen ins Rathaus Weiding gebracht und im Original-Fahnenschrank in einem Archivzimmer sicher verwahrt.
Für jedermann einsehbar
Weitere wertvolle Gegenstände und Unterlagen wie König- und Lieslketten, Fotoalben, die Chronik und einzigartige Schützenscheiben sind ebenfalls im Rathaus gut und sicher archiviert und natürlich bei Interesse auch von jedermann einsehbar. Altbürgermeister Karl Holmeier und der mittlerweile verstorbene Schützenbruder Franz Schönberger hatten im letzten Jahr zusammen mit der Gemeinde Weiding diese Initiative ergriffen, um das Erbe der Chambtal-Schützen Neumühlen zu retten. Und sie stießen dabei auf offene Ohren, nicht nur beim langjährigen Vereinswirt Theo Schmaus, sondern auch bei der letzten Schützenmeisterin Heidi Schönberger. Bei der Übergabe der sicher verwahrten und geschützten Fahne vom großen Fest ließ man am Freitag die Geschichte des Vereins nochmals kurz Revue passieren. Denn der Verein hat die Dorfgemeinschaft Jahrzehnte im Positiven geprägt und Geschichte geschrieben.
Gegründet im September 1961
Nach der Gründung am 2. September 1961 im Gasthaus Schmaus ging es rasant bergauf in Sachen Aktivitäten und natürlich auch Mitgliedergewinnung. Die erste Vereinskleidung schaffte man sich 1971 an und beteiligte sich fortan am Fronleichnamsfest der Expositur Walting und auch an vielen weiteren Festlichkeiten, sowohl kirchlich als auch weltlich. Erster Schützenmeister war damals Franz Mühlbauer aus Maiering. Nach dem Ankauf sowohl einer Königs- als auch Lieslkette konnte fortan auch ein König- und Lieslschießen durchgeführt werden. Der Verein wuchs in den 1970er Jahren auf über 50 Mitglieder an. Das neue Vereinsdomizil im neu erbauten Gasthaus Schmaus wurde Mitte der 1970er Jahre bezogen. Nach der Teilnahme an der ersten Fahnenweihe eines benachbarten Vereins in Rieding wurde der Wunsch nach einer eigenen Fahne immer größer. Und so wurde fleißig geplant, organisiert und ein Festausschuß gegründet, dem zwölf Personen angehörten. Bauunternehmer Josef Rädlinger aus Windischbergerdorf, dem die Chambtal-Kommune schon seit jeher ein Herzensanliegen war, erklärte sich bereit, die rund 5.000 Mark teure Fahne zu stiften.
Fest der Superlative
Das sicher größte Fest, das die Ortschaft Neumühlen erlebte, war zweifelsfrei die Fahnenweihe vom 16. bis 19. Juli 1976. Wochenlange brütend heiße Temperaturen begleiteten die Festvorbereitungen und auch das viertägige Festgeschehen mit Schützenmeister Franz Mühlbauer und Festleiter Erwin Bräu an der Spitze, wie man heute noch aus vielen Erzählungen hören darf. Schirmherr war, wie könnte es anders sein, damals kein Geringerer als der Stifter der Fahne, Bauunternehmer Josef Rädlinger aus Windischbergerdorf, als Ehrenschirmherr fungierte Bürgermeister Karl Holmeier senior aus Weiding. Neumühlen kam bereits im Zuge der Gebietsreform 1972 zur Gemeinde Weiding. Und es war ein Fest der Superlative, was aus Erzählungen der älteren Generation nicht zur überhören ist. Als Patenverein gaben die Herrnholzschützen Weiding mit ihrem Schützenmeister Josef Dischner ihr Bestes. Mit Fahnenmutter Anna Brandl und Fahnenbraut Rosmarie Preiter gaben die Festdamen ein tolles Bild, das mit der Segnung der neuen Vereinsfahne am Festsonntag, den 18. Juli 1976 ihren Höhepunkt erreichte. Als nach der Gebietsreform 1978 das Gemeindepreisschießen eingeführt wurde, waren die Chambtal-Schützen Neumühlen von da an ein fester Bestandteil in der regelmäßigen Ausrichtung dieser sportlichen und geselligen Tage im Frühjahr und im Herbst eines jeden Jahres.
Erneut großes Fest 1986
Das Vereinslokal in Neumühlen mit den Wirtsleuten Theo und Rosa Schmaus war über Jahrzehnte der Mittelpunkt des rührigen Schützenvereins. Zum 25-jährigen Vereinsbestehen im Jahr 1986 wurde erneut groß gefeiert, viele Vereine und Gäste aus Nah und Fern erwiesen dem Verein, der sich nach der Fahnenweihe 1976 einen echten Namen gemacht hatte, die Ehre. Nach dem Tod von Schützenmeister Gerhard Preiter im Januar 2004 übernahm Heidi Schönberger das Amt der Vorsitzenden. Doch die Nachwuchsgewinnung im kleinen Ortsteil Neumühlen gestaltete sich zunehmend schwierig, viele der einstigen Gründungsmitglieder sind verstorben und um den Verein wurde es ruhiger. Schweren Herzens beschloß man, das Vereinsleben in kleinem Rahmen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und sich mehr und mehr auf kleine gesellige Runden zu konzentrieren. Die jährliche Hasenpartie, bei der Waltings Jäger regelmäßig das Essen gestiftet hatten, war bis zuletzt ein fester Bestandteil im Vereinsgeschehen. Nach dem Tod von Vereinswirtin Rosa Schmaus im November 2020 kamen auch diese Aktivitäten ganz zum Erliegen.
Für die Zukunft bewahren
Der Gemeinde Weiding und den verbliebenen Mitgliedern ist es nun eine von Dankbarkeit geprägte Freude, das Erbe des Vereins mit Fahnenschrank, Fahne, Fahnenbänder, Chronik-Unterlagen und wertvollen Gegenständen auch für die Zukunft zu erhalten. Die Fahne befindet sich in einem hervorragenden Zustand, sie wurde stets trocken gelagert und glänzt wie am ersten Tag. Auch die liebevoll von Schützenmeisterin Heidi Schönberger geführten Chroniken, die mit dem vergangenen Freitag nun ihren Abschluß fanden, geben einen Einblick in einen sehr aktiven Schützenverein von einst. Auch die Sterbebilder aller verstorbenen Vereinsmitglieder sind in den Chroniken zu finden.

 : Die wertvolle Vereinsfahne aus dem Jahr 1976 wurde am Freitag offiziell an die Gemeinde Weiding übergeben. Schützenmeisterin Heidi Schönberger (2.v.re.) übergab sie zusammen mit Theo Schmaus (li.) und Altbürgermeister Karl Holmeier (re.) an die Vertreter der Gemeinde Weiding, Daniel Paul und Andreas Engl. Wohl einmalig sind nicht nur die Königskette, die Vereinswirt Theo Schmaus (2.v.li.) in Händen hält, sondern auch die Lieslkette in den Händen von Heidi Schönberger (2.v.re.). Auf der König- und Lieslscheibe sind über 30 Jahre Vereinsgeschichte festgehalten. Die letzte Vorstandschaft der Chambtal-Schützen mit Schützenmeisterin Heide Schönberger (3.v.re.), Bürgermeister Karl Holmeier (li.), Hilde Müller (2.v.li.), Josef Kordik (3.v.li.), Theo Schmaus (4.v.li.), Franz Mühlbauer (2.v.re.) und Hilde Lernberger (re.) – Archivfoto 2004.

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