Dalking.
Viel hat er hier in den vergangenen drei Wochen schon kennenlernen dürfen, nun nahm er die Pfarrangehörigen gerne mit auf eine Reise durch sein Heimatland Ghana. Die Rede ist von Pfarrer Dr. Eric Boateng Asare, der im Juli dieses Jahres erstmals die Urlaubsvertretung von Pfarrer Franz Merl in der Pfarreiengemeinschaft Dalking-Gleißenberg innehat. Und es war am Montag-Abend in der Tat ein reich mit Informationen gespickter Vortrag, den der junge sympathische Priester mit besten Deutschkenntnissen den vielen Zuhörern bot. Gut gefüllt war der Pfarrsaal Dalking, als Pfarrgemeinderatssprecherin Antonia Wutz die Begrüßung vornehmen durfte. Zusammen mit der Gemeinde Weiding hatte die Pfarrei Dalking zu diesem Abend eingeladen und die Resonanz war überwältigend. Nicht nur aus beiden Pfarreien Dalking und Gleißenberg waren die Gäste gekommen, auch darüberhinaus kamen Interessierte, um sich zum Einen über das afrikanische Land zu informieren und zum Anderen auch einen Einblick in die Arbeit des jungen Mannes in einem dortigen Priesterseminar zu erhalten.
Gleich zwei Glückwünsche
Und die Pfarrgemeinderatssprecherin nahm diesen Abend ebenfalls gerne zum Anlaß, um dem „Urlaubspfarrer“ sowohl zum Geburtstag als auch zum 10-jährigen Priesterjubiläum zu gratulieren. Beides konnte der Priester in den zurückliegenden Tagen feiern. Auch Bürgermeister Daniel Paul ließ die vergangenen drei Wochen kurz Revue passieren. Mit Pfarrer Eric durften die Gläubigen einen Seelsorger und Guten Hirten kennenlernen, bei dem man die Berufung förmlich spüren könne. So mache es nicht nur Freude, zusammen mit ihm im liturgischen Dienst aktiv zu sein, sondern ihn auch als Gottesdienstbesucher sowie in den vielen weiteren Aufgaben der Kirche vor Ort zu erleben. Freud und Leid habe er bereits mit so manchen Pfarrangehörigen geteilt und den Begriff „Zeit“ gebe es für Pfarrer Eric nicht. Denn wie er selbst betont, in Sachen Seelsorge und sollte ein priesterlicher Rat von Nöten sei, müsse man immer Zeit haben. Mit seinen treffenden Worten in so mancher Predigt vermittle er den Christgläubigen bereits jetzt ein Stück von dem Glück, das uns später einmal verheißen ist. Denn auf dieser endlichen Welt sei das Glück, ganz oft materiell behaftet, immer nur von kurzer Dauer.
Vergelt’s Gott für wertvollen Dienst
Paul sagte dem herzlichen und weltoffenen Priester ein großes Vergelt’s Gott für seinen wertvollen Dienst in Dalking und Gleißenberg. Ein großer Dank galt auch den Eheleuten Rosa und Helmut Wagner aus Zelz, die wieder unkompliziert eine Wohnung für den Vertretungspfarrer zur Verfügung stellten. Der Hauptteil des Abends gehörte schließlich Pfarrer Eric selbst. Und die Freude sowie Begeisterung waren ihm ins Gesicht geschrieben angesichts des vollen Hauses. In Wort und in einem bestens vorbereiteten Bildervortrag nahm er die vielen Besucher mit auf jenen Kontinent, der sich in zahlreichen Bereichen und Facetten deutlich von Europa unterscheide. Sein rund 32 Millionen Einwohner zählendes Heimatland Ghana sei klimatisch geprägt von Regen- und Trockenzeit. Inoffiziell gebe es dort 150 Sprachen und bis heute leider sehr große Unterschiede zwischen Stadt und Land. Die Infrastruktur und Daseinsvorsorge werde in vielen Bereichen am Land vernachlässigt, beispielsweise in Sachen Straßenbau oder Schulen. Doch seien die Menschen am Land zufriedener und glücklicher als in der großen Stadt, so die Feststellung des jungen Priesters, der selber bis zu seinem zehnten Lebensjahr auf dem Land großgeworden ist.
Stets Kontakt zu Menschen
Ihn habe es von Kindesbeinen an zu den Menschen gezogen. Geben und nicht nehmen, das sei für ihn eine grundlegende seelsorgerische Eigenschaft. Mit den Menschen ins Gespräch kommen und Jesus Christus mit hinzunehmen, dann könne der Glaube Früchte tragen. Abschließend durfte auch ein Blick ins private Nähkästchen nicht fehlen. Daß er sportbegeistert und selbst im Trikot anzutreffen ist, bewies er den Zuhörern mit Fotos seiner Fußballmannschaft des Priesterseminars in Ghana.
Anhand so mancher Fragen am Ende des Vortrags wurde deutlich, daß die vielen Gäste mit Interesse den Abend verfolgten. Neben Informationen zur großen Familie und dem Werdegang der fünf Geschwister gab Pfarrer Eric auch gerne Auskunft über seine eigene Berufung und die tiefe Überzeugung, als Priester Jesu Christi zweifelsfrei auf dem richtigen Weg zu sein. Nach einem Abendgebet und dem Segen Gottes nutzten viele Zuhörer die Gelegenheit, um mit dem Urlaubspfarrer noch persönlich ins Gespräch zu kommen.